Heidfeld: "Habe nicht bei Renault angerufen"
Nick Heidfeld betont, dass er seine Renault-Pläne aus Respekt vor Robert Kubica nicht aktiv vorantrieb und erklärt, was er ohne die Chance gemacht hätte
(Motorsport-Total.com) - Obwohl Robert Kubicas schwerer Rallyeunfall Nick Heidfelds Formel-1-Karriere reanimiert hat, war der Deutsche zuletzt in keiner beneidenswerten Situation. Einerseits bangte er um den ehemaligen Teamkollegen, andererseits bedeutete jede negative Nachricht aus der italienischen Santo-Corona-Klinik eine Verbesserung seiner Karriereperspektiven.

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Robert Kubicas schwerer Crash ging auch Ex-Teamkollegen Nick Heidfeld nahe
Aus Rücksicht auf Kubica trieb er seine Renault-Pläne aber zunächst keineswegs aktiv voran. Auf die Frage, ob man sich schlecht fühle, wenn man sofort bei Renault anruft, antwortet der Mönchengladbacher gegenüber der 'FAZ': "Es gibt solche Fahrer. Ich habe nicht bei Renault angerufen. Das Team hat sich bei mir gemeldet."
Was Heidfeld aus dem Renault-Anruf ableitet
Daraus, dass der Kontakt von Renault ausging, leitet er ab, "dass da ein ehrliches Interesse vorhanden ist." Ganz allgemein müsse er sich nun aber auf seine eigene Situation konzentrieren, auch wenn die Umstände traurig sind: "Ich habe mir eine andere Art von Comeback vorgestellt, aber jetzt, wo sich die Chance bietet, muss ich sie nutzen."
Dass Kubica und Heidfeld beim BMW Sauber F1 Team dreieinhalb Jahre lang Teamkollegen waren, macht die Situation nicht einfacher: "Das spielt bestimmt eine Rolle. Robert und ich waren nicht immer einer Meinung, und wir sind uns auch ein paarmal auf der Strecke begegnet. Aber insgesamt war unser Verhältnis immer positiv."
Dritter Fahrer bei Mercedes und DTM als Plan
Bleibt die Frage, was der Routinier gemacht hätte, wäre Kubica beim Rallyecrash unverletzt geblieben. "Ich habe mit Mercedes darüber verhandelt, wie im Vorjahr die Rolle des Reservefahrers einzunehmen", stellt der 33-Jährige klar.
"Wir hatten schon ein paar Möglichkeiten im Kopf, damit ich meine Fahrpraxis behalte, wenn ich in der Formel 1 nicht unterkomme." Eine Möglichkeit wäre die DTM gewesen, wie Heidfeld bestätigt: "Mittelfristig wäre die für mich interessant gewesen, weil ab dem nächsten Jahr dort drei Hersteller mitfahren. Das erinnert mich an die gute alte DTM-Zeit."

