Mateschitz: "Ein Wechsel wäre Sebastians gutes Recht"

Dietrich Mateschitz sieht den Red-Bull-Rennstall in der Verantwortung, den Weltmeister zu halten - Von teaminterner Kritik will der Österreicher nichts wissen

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz erinnert sich noch ganz genau an die erste Begegnung mit seinem langjährigen Schützling und heutigen Weltmeister, Sebastian Vettel. "Obwohl er noch ein Kind war, war er erstaunlich professionell bei der Sache", wird Mateschitz von der 'Sport Bild' zitiert. Der junge Vettel habe sich bereits zur damaligen Zeit sowohl im Cockpit als auch außerhalb wie ein erfahrener Rennfahrer bewegt.

Titel-Bild zur News: Dietrich Mateschitz (Red Bull-Boss), Sebastian Vettel

Dietrich Mateschitz und Sebastian Vettel wollen gemeinsam weitere Titel feiern

Im Laufe der Jahre hat sich der inzwischen jüngste Formel-1-Weltmeister aller Zeiten nach Aussage des Österreichers kaum verändert. "Er ist ganz einfach erwachsen geworden und hat sein Talent zu höchster Professionalität entwickelt. Gleichzeitig ist er seiner einzigartigen Persönlichkeit treu geblieben", zeigt sich Mateschitz von der Entwicklung seines Ziehsohns begeistert.

Sein Verhältnis zu Vettel bezeichnet Mateschitz als "professionell" in Bezug auf den Sport und als "gut, wenn es um Weltanschauung und Freundschaft geht". Für das Formel-1-Projekt von Red Bull ist der Deutsche nicht nur nach Meinung des Mitbegründers der Energy-Drink-Marke ein ganz entscheidender Faktor. Sollte sich Vettel irgendwann doch für einen Teamwechsel entscheiden, dann ginge das Leben für den Red-Bull-Rennstall allerdings auch ohne ihn weiter, wie Mateschitz bekräftigt.

Die Verantwortung, den Starpiloten halten zu können, sieht Mateschitz dabei ganz klar auf Seiten des Teams. "Wenn wir nicht imstande sind, ihm ein Auto hinzustellen, mit dem er gewinnen kann, dann ist es Sebastians gutes Recht, sich für ein besseres Auto zu entscheiden", so der Österreicher. Derzeit besteht diesbezüglich allerdings kein Grund zur Sorge, da sich der amtierende Weltmeister, wie mehrfach betont, sowohl im Team als auch im Auto pudelwohl fühlt und von einem Wechsel nichts wissen will.

Seiner während der Saison 2010 durchgezogenen Linie in Form eines Verzichts auf Stallorder wird der "Oberbulle" auch in Zukunft treu bleiben. "Auch bei der Formel 1 sollte es primär um den Sport gehen", so Mateschitz' Begründung. Von einer Kritik seines Piloten Mark Webber, wonach das Team emotional eher auf Vettels Seite stehe, will der Boss nichts wissen. "Mir gegenüber hat sich Mark nie diesbezüglich geäußert, auch wäre es nicht richtig", so der Kommentar des 66-Jährigen zu diesem Thema.