• 15.03.2006 17:55

  • von Inga Stracke

Heidfeld: "Das wird ein ganz spannendes Jahr"

Der BMW Sauber F1 Team Fahrer im 'F1Total.com'-Interview über die Kräfteverteilung in der Formel 1, das Land Malaysia und seine persönlichen Ziele

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Hier in Malaysia wird quasi ein Heim-Grand-Prix für euch stattfinden, du kennst das ja noch aus deiner Zeit bei Sauber. Ist es etwas Besonderes hier?"
Nick Heidfeld: "Ja, das ist etwas besonders. Wir haben hier mit Sicherheit mehr Fans als jedes andere Team. Sonst ist das meistens Ferrari, hier ist es, wegen unseres Sponsors und Partners 'Petronas', das BMW Sauber F1 Team. Wenn man zur Strecke kommt oder durch die Stadt fährt, dann ist die Unterstützung riesengroß."

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld ist von der Kräfteverteilung in der Formel 1 leicht überrascht

Frage: "BMW Motorsport Direktor Mario Theissen hat gesagt, das ganze Land stehe hinter dem Team."
Heidfeld: "Ja, das stimmt. Es ist wirklich unglaublich. 'Petronas' ist hier riesengroß und hilft nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sonst überall wo sie können. Wir haben hier viele Events, bei denen wir Kinder unterstützen und wohltätige Dinge machen, was auch viel Spaß macht. Man sieht mit dem bloßen Auge, dass es unglaublich viele Fans gibt. Es ist für uns außergewöhnlich."#w1#

Frage: "Wir würden sie jemandem, der noch nie hier war, Malaysia und Kuala Lumpur beschreiben?"
Heidfeld: "Da muss man einen großen Unterschied machen. Kuala Lumpur ist wirklich eine fantastische, moderne Großstadt, und der Rest des Landes ist bei weitem nicht so weit entwickelt. Es gibt mit Sicherheit landschaftlich viele schöne Plätze, ich habe Malaysia in den vergangenen Jahren schon viel bereist, aber mir gefällt Kuala Lumpur am besten. Es ist eine Stadt, die wirklich lebt und in der es alles gibt: gute Hotels, gutes Essen, gute Shopping-Möglichkeiten."

Heidfeld hofft auf ein positives Rennen in Malaysia

Frage: "Sind die Anforderungen der Strecke schwer für euch oder wird sie dem Auto liegen?"
Heidfeld: "Es ist eine anspruchsvolle Strecke und eine, die mir selbst sehr viel Spaß macht. Letztes Jahr stand ich hier nach einem Rennen, was unglaublich viel Spaß gemacht hat, auf dem Podium. Aber wie das Autos zur Strecke passt, wissen wir noch nicht. Wir haben jetzt ein Rennen hinter uns, in dem es nicht ganz so gut gelaufen ist, wie wir es uns das erhofft hatten, speziell nach dem Qualifying. Aber diese Erfahrung müssen wir jetzt sammeln und wir sind gespannt, wie es hier funktioniert."

Frage: "Gibt es hier Überholmöglichkeiten?"
Heidfeld: "Die Überholmöglichkeiten hier sind ganz gut, wenn auch nicht ganz so gut wie in Bahrain, aber wir werden mit Sicherheit auch ein spannendes Rennen sehen."

Frage: "Auf was können sich die Fans am Samstag freuen, vielleicht auch gerade die, die vergangene Woche nicht das neue Qualifying sehen konnten?"
Heidfeld: "Von dem, was ich gehört habe, fanden es alle extrem interessant. Ein kleiner Nachteil für die Leute zu Hause vor dem Fernseher ist vielleicht, dass man die Zeiten nicht so gut in der Übersicht hat wie an der Strecke. Da hat man meist nur ein Auto im Bild und sieht nicht den Kampf, der da live stattfindet."

Frage: "Auf was muss man hier im Rennen am meisten achten? Sind es die Bremsen oder die Hitze, die auch den Fahrer fordert?"
Heidfeld: "Für die Bremsen ist die Strecke eigentlich nicht so hart. Ich glaube, es wird interessant sein zu sehen, wie die Motoren klarkommen. Es ist das erste Mal, dass die V8-Motoren ein zweites Rennen bestreiten, und das direkt am Anfang mit den zwei heißesten Rennen der Saison. Da wird es mit Sicherheit entscheidend sein, ein standfestes Auto zu haben."

Frage: "Wie geht es weiter, wenn das Rennen hier vorbei ist? Steht gleich wieder Arbeit an?"
Heidfeld: "Ja, ich fliege noch am Sonntag zurück nach Europa, bin dann einen oder zwei Tage zu Hause in der Schweiz, dann geht es nach Frankreich zum Testen."

Frage: "Und dann gleich weiter nach Australien, schätze ich."
Heidfeld: "Ja, das ist schon eine stressige Woche, aber am Anfang der Saison geht das noch recht einfach. Zum Ende der Saison kann das etwas anstrengend werden."

Auch Heidfeld sieht vier siegfähige Teams in der Formel 1

Frage: "Wie schätzt du die Konkurrenz ein, und ist das nach nur einem Wochenende in Bahrain schon möglich?"
Heidfeld: "Man kann es nach Bahrain sicherlich schon deutlicher einschätzen, aber ich kann noch nicht sagen, wo genau wir stehen. Aber mich hat überrascht, dass Ferrari so stark war und mit Renault um den Sieg kämpfen konnte. Da ist auch Honda dabei, wenn sie es richtig hinkriegen, und auch McLaren ist stark. Ich hoffe, dass wir es schaffen, da irgendwann den Anschluss zu finden."

Frage: "Wie siehst du die Lage bei Toyota?"
Heidfeld: "Toyota ist mit Sicherheit etwas enttäuschend, sie waren bei den Wintertests auch nicht so stark. Das war aber im letzten Winter ähnlich und dann haben sie am Anfang der Saison gleich ein paar Podestplätze herausgefahren. Da hatte ich schon etwas mehr erwartet. Aber da wird sich mit Sicherheit auch noch etwas tun."

Frage: "Ist es wirklich realistisch, dass in diesem Jahr vier Teams um den Titel kämpfen können?"
Heidfeld: "Es sieht so aus, als wären es im Moment mindestens vier Teams, die um den Sieg kämpfen können. Ich glaube, im vergangenen Jahr war es schon spannender als in den Jahren davor, als Ferrari leider ein bisschen dominiert hat. Ich glaube, es wird ein ganz spannendes Jahr."

Frage: "Deine persönliche Hoffnung für das anstehende Wochenende?"
Heidfeld: "In die Punkte fahren."