• 15.03.2006 17:12

  • von Inga Stracke

Peter Sauber: "Bin recht positiv überrascht gewesen"

Peter Sauber im 'F1Total.com'-Interview über den ersten Auftritt seines Ex-Teams, den neuen Qualifying-Modus, seine Erwartungen und Urlaubspläne

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Peter Sauber, den Saisonstart in Bahrain haben sie nicht live miterlebt sondern am Fernseher zu Hause. Wie war es für sie, das erste Rennen nicht live zu erleben, nicht vor Ort an der Rennstrecke zu sein?"
Sauber: "Das war ein spezielles Gefühl, es war etwas Spezielles, es am Fernsehen zu verfolgen. Es ist schon ein großer Unterschied, wenn man zu Hause ist, beziehungsweise wie ich in meiner Firma gesessen hat, in meiner ehemaligen Firma, und sich das Rennen mit ein paar Mitarbeitern zusammen anschaut."

Titel-Bild zur News: Peter Sauber

Peter Sauber ist beim Großen Preis von Malaysia für 'Petronas' live dabei

"Dann ist man natürlich nicht richtig im Thema drin. Man redet mit den anderen, tut sich unterhalten, diskutiert über den Rennverlauf. Das ganze Geschehen kommt dann nicht so gut rüber, wie wenn man an der Rennstrecke ist."#w1#

Frage: "Wie sehen sie das Rennen vergangenes Wochenende - man hatte etwas Pech, oder?"
Sauber: "Auf der einen Seite bin ich von den Testfahrten recht positiv überrascht gewesen, vom Freien Training ebenfalls. Und wenn Nick in der Qualifikation nicht Pech gehabt hätte, oder den Fehler nicht gemacht hätte, dann wäre er Sechster geworden."

"Bei Jacques ist ein taktischer Fehler passiert." Peter Sauber

"Bei Jacques ist ein taktischer Fehler passiert, man hätte ihn noch eine zweite Runde fahren lassen sollen. Ich denke, dass es durchaus möglich gewesen wäre, beide Autos in den Top 10 stehen zu haben. Das wäre doch etwas mehr gewesen, als man erwartet hat."

Frage: "Wie hat ihnen das neue Qualifying gefallen?"
Sauber: "Grundsätzlich ist es meiner Meinung nach wichtig, dass man ein paar Rennen, fünf oder sechs, abwartet. Erst dann sollte man Bilanz ziehen. Und dann sollte man noch die Zuschauer fragen, jene an der Strecke und jene zu Hause, denn für diese fahren wir ja schlussendlich."

"Ganz sicher kann ich sagen, dass es spannend ist, vom Anfang bis zum Schluss. Ich glaube, das geht allen so. Aber man sollte etwas warten und jetzt nicht vorschnell irgendwelche Schlüsse ziehen."

Frage: "Wie schwierig ist es denn jetzt, Strategien zu planen? Sind diese mit dieser Qualifikation jetzt noch wichtiger?"
Sauber: "Die Wahl der Strategie ist schwieriger geworden, was aber nichts mit der Qualifikation sondern mit der Rückkehr von Reifenwechseln während der Rennen zu tun hat. Man hat jetzt mehr Strategiemöglichkeiten, da man jetzt wieder mehr Reifen verbrauchen kann."

"Es ist jetzt mit Sicherheit nicht mehr unbedingt das Beste, wenn man lange auf der Strecke bleibt. Wenn man jetzt an die Box kommt und dann wieder mit neuen Reifen auf die Strecke geht, dann sind die ersten Runden in der Regel immer sehr schnell."

"In der Vergangenheit war das nicht so, da ist man nach dem Boxenstopp mit den alten Reifen und sehr viel Sprit immer deutlich langsamer gewesen. So gesehen wird es einfacher, auf der anderen Seite aber auch komplexer und damit interessanter."

"Es wäre ganz toll, wenn wir beide Fahrer in den Top 10 hätten." Peter Sauber

Frage: "Was erwarten sie vom Team an diesem Wochenende?"
Sauber: "Ich hoffe natürlich, dass wir die zuletzt gezeigte gute Qualifying-Leistung auch hier wieder zeigen können und sie diesmal richtig umsetzen können. Es wäre ganz toll, wenn wir beide Fahrer in den Top 10 hätten."

"Das wäre aber schon anspruchsvoll, denn wir dürfen eine Sache nicht vergessen: Es gibt im Moment vier Teams, die die Spitze bilden, das sind acht Autos, es sind also nur noch zwei Plätze frei, das ist schon wenig, wenn man den Anspruch darauf hat. Ich hoffe, dass wir im Rennen mehr Glück haben als in Bahrain, denn das war schon ein sehr unglückliches Rennen."

Frage: "Wie wird es nach dem Rennen weitergehen, geht ein Teil des Teams zurück zum Testen, ein anderes direkt weiter nach Australien?"
Sauber: "Der größte Teil des Teams, vor allem das Material und die Techniker, werden direkt nach Australien fliegen. Das Management und die Ingenieure gehen sicherlich zurück. Nick Heidfeld und Robert Kubica gehen ebenfalls zurück, sie haben schon den nächsten Test."

Frage: "Wie geht es bei ihnen weiter, wann sehen wir sie nach diesem Rennen hier erneut an der Rennstrecke?"
Sauber: "Zunächst einmal bleibe ich nach dem Rennen eine Woche in Malaysia, das gönne ich mir. Es gibt hier so wunderschöne Inseln, wenn man das Rennen hinter sich hat und die Zeitverschiebung ebenfalls, dann sollte man das nutzen."

"Wann ich das nächste Mal zu einem Rennen komme, weiß ich noch nicht so genau. Das hängt nicht alleine von mir ab, sondern auch von den Wünschen von BMW. Sicher bin ich das nächste Mal in Barcelona dabei, da mache ich das dann für die 'Credit Suisse'."