• 26.06.2006 01:33

  • von Inga Stracke

Heidfeld: "Bin sehr zufrieden mit dem Rennen"

Nick Heidfeld über sein zufrieden stellendes, aber schwieriges Rennen in Montréal und seine Hoffnungen für den bevorstehenden Grand Prix der USA

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Nick, vom 13. Startplatz noch zwei WM-Punkte geholt. War es ein anstrengendes Rennen?"
Nick Heidfeld: "Es war nicht so anstrengend, denn die Strecke ist auch nicht anstrengend. Es geht ja fast nur geradeaus. Ich bin aber sehr zufrieden mit dem Rennen, denn von 13 musste ich viele Positionen gutmachen, um noch diese zwei Punkte zu holen. Es hat alles gut funktioniert."

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld fuhr ein starkes Rennen, machte immerhin sechs Positionen gut

Frage: "Wäre vielleicht noch mehr drin gewesen?"
Heidfeld: "Es war ein versöhnlicher Ausgang, mit dem ich ganz zufrieden bin. Wenn wir weiter vorne gestartet wären, wäre mit Sicherheit mehr drin gewesen. Vor dem letzten Safety-Car war ich schneller als Jarno (Trulli; Anm. d. Red.) vor mir, aber nach dem Restart hatte ich ein bisschen Probleme mit dem Aufwärmen der Reifen. Alles in allem ist es aber nach dem Qualifying in Ordnung."#w1#

Streckenzustand hielt auch Heidfeld auf Trab

"Sobald man nur einen halben Meter neben der Linie war, hat man sofort drei Sekunden verloren." Nick Heidfeld

Frage: "Wir haben heute viele Ausrutscher gesehen. Wie schwierig war es denn, das Auto auf der Strecke zu halten?"
Heidfeld: "Es war katastrophal schwierig, denn sobald man in einigen Kurven nur einen halben Meter neben der Linie war - zum Beispiel in der Haarnadel -, hat man sofort drei Sekunden verloren. Nach einem Drittel des Rennens konnte man gar nicht mehr die eigene Linie fahren, sondern man musste sich nur noch auf die 'Marbles' (Gummiabrieb; Anm. d. Red.) konzentrieren und versuchen, davon wegzubleiben."

Frage: "Fernando Alonso hat wieder ungefährdet gewonnen. Hast du vom Kampf an der Spitze etwas mitbekommen?"
Heidfeld: "Nein. Ich habe nur gesehen, dass er gewonnen hat und dass Michael (Schumacher; Anm. d. Red.) Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) noch überholt hat, weil der auch auf die blöden 'Marbles' gekommen ist. Man konnte ja schon seit den ersten Rennen sehen, dass Renault sehr schnell und standfest ist, aber was noch wichtiger ist: Sie sind überall schnell - egal auf welcher Strecke."

Frage: "Ist das auch für euch das Ziel?"
Heidfeld: "Natürlich wollen wir überall schnell sein. Wir haben uns bestimmt nach vorne entwickelt, hoffen jedoch, dass nächstes Jahr mit dem neuen Auto noch ein größerer Schritt nach vorne kommt. Es ist trotzdem schön zu sehen, dass wir uns nach vorne orientieren können."

Villeneuve ein Opfer der Streckenbedingungen

"Jacques hat natürlich viele Fans hier in Kanada." Nick Heidfeld

Frage: "Beim Ausfall deines Teamkollegen hat es auf den Tribünen einen Aufschrei gegeben..."
Heidfeld: "Ja, klar - Jacques (Villeneuve; Anm. d. Red.) hat natürlich viele Fans hier in Kanada. Die Stimmung war sowieso fantastisch. Er ist wohl auch auf die 'Marbles' gekommen, aber ich habe das nur aus Erzählungen gehört. Ralf Schumacher hat wohl einen kleinen Fehler gemacht, Jacques dürfte ausgewichen sein, aber da bist du verloren, da ist es vorbei."

Frage: "Nun geht es in Indianapolis weiter. Was kann man da erwarten?"
Heidfeld: "Ich hoffe, dass es uns ganz gut liegen wird. Die Strecke ist nicht ganz so schnell wie hier, aber man hat eine sehr lange Gerade. Man fährt mit einem ähnlichen Abtriebslevel wie hier, daher denke ich, dass wir dort eine ähnliche Performance sehen werden."

Frage: "Von den Reifen her muss man sich dieses Jahr aber nicht auf Probleme einstellen, oder?"
Heidfeld: "Ich denke nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Michelin das vom vergangenen Jahr noch einmal durchmachen wird."