• 01.08.2002 13:41

  • von Marcus Kollmann

Head: Schade für Ralf, aber er kam ja aufs Podium

Der Brite ist ermutigt über die gemachten Fortschritte und vergleicht die Leistungen des Teams in Frankreich und Deutschland

(Motorsport-Total.com) - In Zeiten in denen die Scuderia Ferrari bei vielen den Eindruck hinterlässt angesichts der vielen Erfolge eine Art Überteam zu sein, vergeht den Verantwortlichen bei McLaren-Mercedes und BMW-Williams das Lachen. Schließlich bedeutet jeder Ferrari-Sieg, dass man sich kritische Fragen gefallen lassen muss und gut beraten ist die eigene Entwicklung zu forcieren. Schließlich muss man zwei Schritte auf einmal machen, um die Konkurrenz nicht weiter entrücken zu lassen und mit ihr mithalten zu können.

Titel-Bild zur News: Patrick Head (Technischer Direktor WilliamsF1)

Head hatte zuletzt Anlass, etwas freudig gestimmter zu sein

Nach dem Großen Preis von Frankreich, in den Juan-Pablo Montoya von der Pole Position und Ralf Schumacher vom fünften Startplatz aus losgefahren waren, in dem man sich am Ende aber nicht nur Ferrari sondern auch der silbernen Konkurrenz aus Woking geschlagen geben hatte müssen, analysierte man bei BMW-Williams gründlich die Ursachen für die Plätze 4 und 5 im Rennen und setzte alle Hebel in Bewegung, um beim Heimspiel von BMW und Ralf Schumacher konkurrenzfähiger zu sein.

Mit Erfolg, wie Patrick Head, Technischer Direktor des deutsch-englischen Rennstalls in der Nachbetrachtung feststellte: "In Magny-Cours zeigten wir eine schwache Vorstellung", so der Brite gegenüber 'BBC sport', "doch in Hockenheim waren wir wesentlich stärker. Wir haben während der letzten Woche große Fortschritte gemacht und darauf müssen wir aufbauen", fordert Head, der Ende des Jahres mit BMW-Williams Platz 2 in der WM belegen und auf Ferrari aufgeschlossen haben will.

Zumindest konnte man beim Großen Preis von Deutschland durch die Plätze 2 (Juan-Pablo Montoya) und 3 (Ralf Schumacher) wieder den Vorsprung auf McLaren ausbauen, sodass dieser jetzt 27 Punkte beträgt, nachdem er nach dem Frankreich-Grand Prix auf nur 19 Zähler zusammengeschrumpft war. Doch ganz ohne Probleme ging auch das Rennen auf dem Hockenheimring nicht vonstatten. Waren es in Magny-Cours die Reifen gewesen, welche Probleme bereiteten, so musste Ralf Schumacher bei seinem Heim-Grand Prix aus technischen Gründen einen zusätzlichen Stopp einlegen, wodurch er einen Platz verlor, doch da er am Ende auf das Podium steigen konnte, war aus Sicht von Patrick Head die Welt wieder in Ordnung: "BMW entschied, dass es sicherer wäre ihn hereinzuholen, denn es gab ein Problem mit der pneumatischen Ventilsteuerung. Das war schade für Ralf, doch zumindest konnte er trotzdem auf das Podium steigen."

Die Sicht des Technischen Direktors ist verständlich, denn wenn Ferraris stärkster Mann, Michael Schumacher, nicht ausfällt und bei den "Roten" alles nach Plan läuft, dann bleiben den ärgsten Verfolgern nur die Plätze 2 und 3 und die erreichte man ja auch.