• 01.08.2002 15:16

  • von Marcus Kollmann

BAR: Die Arbeit stoppt nie - trotz Sommerpause

Der Testteam-Manager erklärt, warum er die Pause begrüßt, diese aber keinen Stillstand in der Weiterentwicklung des Autos bedeutet

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Jacques Villeneuve und Olivier Panis bei den Großen Preisen von Frankreich und Deutschland zwar zeigen konnten dass ihr Auto konkurrenzfähiger geworden ist, beide jedoch in den Rennen immer ausfielen, bestünde im Team BAR-Honda durchaus Bedarf daran jetzt zu testen, doch das Reglement schiebt dem einen Riegel vor. In der Sommerpause darf nämlich nicht getestet werden.

Titel-Bild zur News: BAR-Kommandostand

Das BAR-Team hat auch in den kommenden Wochen genug zu tun

Diese Regelung kommt vor allem den Männern und Frauen des Testteams zu Gute, denn in diesem Jahr hat man bereits 67 Testtage absolviert und dabei mehr als 25.000 Kilometer zurückgelegt. Wenngleich man sich jetzt nicht in der gewohnten Weise auf die kommenden Rennen vorbereiten kann, so stoppt die Arbeit für die Teams aber nie wirklich.

"Ich selbst begrüße die Unterbrechung", sagt Testteam-Manager Andrew Alsworth, der die 2003 nicht mehr im Rennkalender verankerte Pause als Gelegenheit sieht, "um die Batterien für die restliche Saison aufzuladen." Doch wer denkt, dass die Teams allen Mitarbeitern frei geben und plötzlich alles stillsteht, der irrt. "Nun, auch wenn jeder aus dem Testteam ein paar Tage frei bekommt, so ist es ja nicht so, dass wir alle für drei Wochen auf die Bahamas fliegen", gibt Alsworth zu bedenken. "Es gibt vielerlei Dinge in Brackley um die man sich kümmern kann", sagt der seit März 2000 als Testteam-Manager arbeitende Brite. Damit meint er, dass man die Gelegenheit bekommt das ganze Equipment und die Renntransporter zu prüfen und zu waten und solche Dinge.

Durch die ausgereiften Computer-Simulationen und Prüfstände ist man ferner dazu in der Lage, ganze Rennen zu simulieren, ohne in der Realität nur einen einzigen Kilometer zurückzulegen. Genau davon macht man in Zeiten des Testverbots auch regen Gebrauch. Die Testerei während der laufenden Saison ist bei BAR-Honda klar gesplittet, verrät Alsworth: "Je nachdem wie das Auto funktioniert, konzentrieren wir uns während der Saison hauptsächlich auf drei Bereiche: die Reifen, den Motor und die Aerodynamik. Bridgestone kümmert sich um die Reifen, Honda um den Motor und wir um das neue Aerodynamikpaket, welches wir erstmalig beim Kanada-Grand Prix eingesetzt haben. Wir probieren immer verschiedene Aerodynamikeinstellungen und andere Dinge aus, immer von den Anforderungen der nächsten Rennstrecke abhängig. Nebenher laufen die Entwicklungen für die Saison 2003. Stillstand oder viele ruhige Phasen gibt es nicht, denn Veränderungen und Weiterentwicklung sind zwei konstante Dinge. Hält man nicht mit, würde man weit hinter die Konkurrenz zurückfallen", sagt der 31-Jährige, der damit zu verstehen gibt, dass man auch in den kommenden Wochen in Brackley hart arbeiten wird. Weniger jedoch im Hinblick darauf die letzten fünf Grand Prix gut über die Bühne zu bringen, sondern mit der Weitsicht die Voraussetzungen zu schaffen, um für 2003 einen konkurrenzfähigen Boliden zu konstruieren.