• 28.08.2007 09:59

  • von Fabian Hust

Haug wundert sich über Alonsos Aussagen

Nach wie vor geht Fernando Alonso mit seinem Team öffentlich in die Kritik, was Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug nicht nachvollziehen kann

(Motorsport-Total.com) - Trotz der sechseinhalb-stündigen Aussprache, die im McLaren-Mercedes-Team im Vorfeld des Großen Preises der Türkei in einem Hotel in Istanbul stattfand, beschwerte sich Fernando Alonso am Wochenende schon wieder über seinen Arbeitgeber. Dieser würde ihm für seinen Input in das Team und dessen in diesem Jahr gemachten großen Schritt nach vorn zu wenig zurückgeben.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Norbert Haug erklärt sich Alonsos Aussagen mit dessen Emotionen

Die Szene nach dem Rennen, als McLaren-Teamchef Ron Dennis seinen Schützling zum dritten Platz gratulierte, machte deutlich, dass das Verhältnis zwischen Fahrer und Team alles andere als entspannt ist.#w1#

Dass der amtierende Weltmeister das Gefühl hat, vom Team nicht gleichberechtigt behandelt zu werden, kann Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug nicht nachvollziehen: "Falls ein Fahrer - welcher auch immer - das nicht glauben sollte, dann muss er sich selber in die Pflicht nehmen, oder - wenn gar nichts anderes machbar ist - sich gar nach Alternativen umschauen. Und das Team natürlich auch", wies der Deutsche im Interview mit der 'FAZ' auf eine mögliche Trennung hin, die auch Alonso immer wieder andeutet.

Dass Alonso am Wochenende schon wieder in Richtung McLaren-Mercedes schoss, kann Haug nicht nachvollziehen: "Das hilft nicht", wird Haug von 'autosport.com' zitiert, der den Kommentar seines Piloten vernommen hatte: "Darauf sollten wir nicht reagieren. Da war natürlich Emotion im Spiel."

Das gesamte Team würde hart arbeiten und am selben Strang ziehen: "Ich denke, dass Alonso sehr zufrieden darüber ist, dass er nach 12 Rennen um fünf Punkte hinter der Führung zurückliegt. Dies sind die Statistiken und diese ist realistisch."

Nach der Blockade-Aktion von Ungarn, die dem Team abgesehen von Negativ-Schlagzeilen Punkte in der Konstrukteursmeisterschaft gekostet hat, sah sich das Management des Teams gezwungen, durchzugreifen, was nach Aussage des Deutschen auch gelungen ist.

Dennoch macht sich der 54-Jährige nichts vor und rechnet damit, dass es auch in Zukunft im Team Spannungen geben wird: "Es wird immer angespannt zugehen, wenn du dich im Kampf um den ersten Platz in der Meisterschaft befindest. Das steht fest. Aber man befindet sich sehr gern in einer solchen Position."