• 08.04.2002 17:36

  • von Fabian Hust

Haug: Sind nur noch die dritte Kraft

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug sieht im Team großen Handlungsbedarf, um wieder ganz nach vorne zu kommen

(Motorsport-Total.com) - Mit mageren acht WM-Punkten dümpelt das McLaren-Mercedes-Team zurzeit auf dem dritten Platz der Konstrukteurswertung herum, 16 Punkte hinter Ferrari und 22 WM-Zähler hinter Erzrivale BMW-Williams. "Es ist nicht angemessen, nach acht Punkten in drei Rennen zu sagen, dass wir WM-Favorit wären", muss Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug im 'sport1'-Interview zugeben, dass man momentan kaum Chancen auf den WM-Titel hat.

Titel-Bild zur News: Dennis und Haug

Haug versichert, dass die Beziehung zu McLaren nicht angeknackst ist

Ob die Silbernen die Ziele für dieses Jahr vielleicht sogar darauf ausrichten müssen, nicht den dritten Platz an Renault zu verlieren, hängt von den kommenden Grand Prix ab: "Wir werden sehen, wie sich die nächsten Rennen entwickeln. Wir müssen vorankommen und zuverlässig sein. Wenn wir die ersten drei Rennen alle an den Plätzen beendet hätten, an denen wir ausgefallen sind, wären wir beim jetzigen Punktestand vorne mit dabei."

Laut Haug müsse man nicht nur die Zuverlässigkeit verbessern, sondern auch die Leistung im Qualifying, wo man derzeit gegen Ferrari und BMW-Williams keine Chance hat. Die guten Testzeiten machen dem Schwaben aber Mut: "Wir waren auch vor der Saison in Valencia immer schnell. Ich denke, dass wir in unserem Gesamtpaket Potenzial haben. Aber im Moment sehen wir wie die dritte Kraft aus. Wir werden daran arbeiten, wieder nach vorne zu kommen. Ich denke, dass aus dem Dreikampf ein Vierkampf wird. Es ist allerdings nicht unser Ziel, dass wir uns von Renault überholen lassen. Unser Ziel ist es, nach vorne aufzuschließen."

Positives hat der Mercedes-Motorsportdirektor von der Partnerschaft mit Michelin zu berichten, die äußerst "konstruktiv" verläuft, was nichts anderes heißt, dass man auch hier das Optimum noch nicht erreicht hat. Keinen Zweifel hegt Haug an der Leistung der Fahrer, ebenso wenig an der Beziehung zwischen Mercedes und McLaren, die wegen des wenig zuverlässigen Motors und fehlender PS angeblich angeknackst sei: "Bei uns ist kein Riss im Team", so Haug.