Haug sieht die "Silberpfeile" nicht in einer Krise
Platz fünf war für McLaren-Mercedes 2004 kein Wunschresultat, dennoch zählen sich die "Silberpfeile" zu den Top-Teams
(Motorsport-Total.com) - Der fünfte Platz mit den vielen Motorschäden zu Saisonbeginn spiegelt ziemlich genau wider, wie frustrierend das Jahr 2004 für McLaren-Mercedes verlaufen ist. Doch obwohl das Image der "Silberpfeile" darunter sehr gelitten hat, sieht Mercedes-Sportchef Norbert Haug seinen Rennstall nicht in einer längerfristigen Krise.

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Norbert Haug ist zuversichtlich, dass Mercedes 2005 wieder Erfolg haben wird
"In den letzten sechs Jahren wurde unser Team zweimal Weltmeister und dreimal Vizeweltmeister. Wir sind Ferrari seit 2000 zweimal beim letzten Rennen der Saison unterlegen. Seit 1998 ist Ferrari fünfmal und wir zweimal Weltmeister geworden", hielt der Deutsche im Interview mit 'sport.de' fest. "Die letzte Saison hatte eine sehr schlechte erste Saisonhälfte für uns und eine zweite, in der wir uns deutlich gesteigert haben und zur Spitze aufgeschlossen oder diese wie in Spa gebildet haben. Diesen Trend wollen wir jetzt fortsetzen."#w1#
Platz fünf in der Endabrechnung sei "ein schlechtes Resultat" gewesen, aber "in der zweiten Saisonhälfte waren wir in der Summe stets bei den drei besten Mannschaften". Dennoch weigert er sich gegen Prognosen für 2005: "Wir werden in Melbourne im Konkurrenzvergleich erstmals sehen, wo wir stehen. Aus dem ersten Ergebnis abzuleiten, dass die Saison ein Abbild davon werden wird, könnte irreführen. Erst wenn der neue Ferrari fährt, weiß jeder mehr", so Haug.
Tatsache ist, dass McLaren-Mercedes trotz aller Kritik das bisher letzte Team ist, das Ferrari in einer Weltmeisterschaft besiegt hat, nämlich 1999 durch den Fahrertitel von Mika Häkkinen. Davor waren es WilliamsF1 (1997) und Benetton (1995), die sich zuletzt eine WM-Krone gesichert haben. Haug ist jedenfalls zuversichtlich, dass man dieses Jahr an alte Erfolge anknüpfen wird können: "Wir haben im letzten Jahr unsere Steigerung gezeigt und die werden wir fortsetzen."
Den Vorwurf, dass man keine echten "Silberpfeile" baue, sondern nur ein McLaren-Chassis und einen Ilmor-Motor unter Mercedes-Label an den Start schicke, lässt er übrigens nicht gelten: "Wir bauen unser eigenes Auto, den 'Silberpfeil' für die aktuelle Formel 1. Die McLaren-Gruppe gehört zu 40 Prozent DaimlerChrysler. Wir sind hier effizient und kostengünstig aufgestellt und das ist eine Voraussetzung für unser Engagement. Toyota geht einen anderen Weg - und sicher gibt es verschiedene, die zum Erfolg führen", sagte Haug abschließend.

