Haug: "Diesen Schuh ziehen wir uns nicht an"

(Motorsport-Total.com) - "Grandios", jubelte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug im 'RTL'-Interview über den ersten Sieg von Lewis Hamilton: "Das war eine Sensation. Viele haben ja gesagt, dass das schon lang in der Luft lag. Aber bevor man das nicht geschafft hat, ist das eben nie sicher. Aber er war unheimlich dominant."

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Lewis Hamilton jubelt über seinen ersten Formel-1-Sieg

Der Deutsche wundert sich jedoch, dass Ferrari wie schon in Monte Carlo auch auf der schnellen Strecke von Montréal nicht mithalten konnte: "Wenn man sieht, wo die Ferrari früher fuhren und wo sie heute waren, dann muss sich monumental etwas getan haben. Ich verstehe es im Moment nicht ganz. Es war ein total verrücktes Rennen und Lewis hat einen kühlen Kopf bewahrt. Er hat von Allen den besten Job gemacht."#w1#

Weltmeister Fernando Alonso erlebte hingegen ein verkorkstes Rennen, war viermal neben der Strecke zu finden und kam dann auch noch verbotenerweise während der gesperrten Box einer Safety-Car-Phase zum Auftanken: "Wenn man den Tank leer hat, dann muss man reinkommen", versichert Haug, dass man die Regeln kennt, aber nicht anders handeln konnte. "Wir hätten nicht zwei Runden vorher stoppen können, den Schuh ziehen wir uns sicherlich nicht an. Wenn der Tank leer ist, dann ist er leer."

Es sei "ja klar", dass der amtierende Weltmeister von der Regel als erstes erwischt werden würde, "die keiner so richtig versteht. Er hat sich dann aber wieder aufgerappelt, ist die schnellste Rennrunde gefahren, hat dann aber zurückgesteckt, als er einmal über einen Randstein gerumpelt ist."

"Er war so unterwegs, dass er sicherlich noch auf das Podium hätte fahren können, aber es war okay, bei so einem Rennen noch zwei Punkte zu holen. Die Strafe hat ihn rund 35 Sekunden gekostet, die hat er aber wieder ganz gut kompensiert. Ich muss für Fernando eine Lanze brechen, er wäre noch ganz hoch in die Punkte gefahren."

Haugs Fazit fällt jedoch positiv aus: "Wir haben eine tolle Leistung gezeigt, sind als einziges Team alle Rennrunden gefahren." Und auch im Hinblick auf den schweren Unfall von Robert Kubica konnte der Deutsche aufatmen: "Ich bin froh, dass Robert Kubica den Umständen entsprechend okay ist. Das sah wirklich furchterregend aus."