• 20.10.2008 12:25

Hamiltons Angst vor der Nullnummer

In Brasilien kann sich Lewis Hamilton zum jüngsten Formel-1-Weltmeister aller Zeiten krönen - doch erst wollen 300 Rennkilometer absolviert werden...

(Motorsport-Total.com/sid) - Nach Lewis Hamiltons Triumphfahrt von Shanghai geht bei den Silberpfeilen die Angst vor einem Abschuss oder Ausfall um. "Man hat zum Teil mit vereinten Kräften versucht, ihn aus der Konzentration zu bringen. Das wird in Brasilien auch so weitergehen. Die Nicht-Freunde im Feld haben ja schon angedroht, was sie alles machen werden", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug mit einem unverkennbaren Gruß Richtung Renault-Pilot Fernando Alonso. Der Spanier hatte angekündigt, im Zweifelsfall Hamiltons Konkurrenz helfen zu wollen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

McLaren-Mercedes-Pilot Lewis Hamilton geht mit großem Vorsprung ins Finale

Sieben Punkte liegt Hamilton vor seinem letzten verbliebenen Rivalen Felipe Massa. Der Ferrari-Pilot braucht beim Showdown am 2. November in seiner Heimatstadt Sao Paulo schon ein Wunder, wenn er das Steuer noch einmal herumreißen will. Hamilton selbst reicht ein fünfter Platz, um sich zum jüngsten Weltmeister in der Geschichte der Formel 1 zu krönen. 23 Jahre, 10 Monate und 26 Tage ist er dann alt. Der bisher jüngste Titelträger ist der Spanier Fernando Alonso, der 2005 bei seinem ersten Triumph 24 Jahre und 58 Tage alt war.#w1#

"Genau so musst du nach Brasilien reisen", sagte McLaren-Chef Ron Dennis und fordert von seinem Musterschüler: "Behalte bloß diese Disziplin." Eine Woche nach der Nullnummer von Fuji, als Hamilton übermotiviert in der ersten Kurve zu viel wollte und am Ende nur Zwölfter wurde, ließ der Brite den Mercedes-Stern in China hell leuchten. Hamilton wurde nach seinem vorletzten Schritt auf dem Weg zum historischen Titel mit Lob überhäuft.

"Eine weltmeisterliche Fahrt', sagte der dreimalige Weltmeister Niki Lauda. Und Hamiltons Vater Anthony, der wie Mutter Carmen Lockhart und Stiefmutter Linda Hamilton mit dem Sohn an der Strecke feierte, schwärmte: "Das war sein vielleicht bestes Rennen - und das unter diesem Druck." In Hamiltons Heimat jubelte die Presse. "Shang High - Hamilton steht nach seiner Spazierfahrt in China kurz vor dem Titel-Ruhm. Hamilton ist im siebten Himmel. Lewis Hamilton hatte China in der Hand, und die Welt liegt ihm nun zu Füßen", schrieb die 'Sun'.

"Eine makellose Vergnügungsfahrt" und "der perfekte Gegenschlag", urteilte der 'Guardian'. "Lewis hat immer alles richtig gemacht", meinte Damon Hill, 1996 bislang letzter britischer Weltmeister. Und Dennis lobte: "Brillant, makellos, perfekt." Die 'Times' folgerte deshalb, Hamilton gehöre der Titel, "wenn er cool bleibt". Nach den Eindrücken in Shanghai wird er sich den Titel nicht nochmal vor der Nase wegschnappen lassen wie im Vorjahr, als er ebenfalls mit sieben Punkten nach Brasilien reiste.

Haug sagte über Hamiltons konzentrierte Vorstellung in China: "So wollen wir auch Weltmeister werden." Die Ferrari-Rivalen waren nicht in der Lage zu folgen. "Lewis war in einer anderen Liga, ist perfekt gefahren, schnell, konstant. Wir konnten nicht mal daran denken, ihn zu attackieren", bekannte Teamchef Stefano Domenicali und fügte beinahe resignierend hinzu: "Es liegt nicht mehr in unserer Hand."

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