• 28.09.2007 15:44

  • von Fabian Hust

Hamilton wirft Alonso mangelnde Loyalität vor

Angesichts seiner Verwicklung in die "Spionage-Affäre" wirft Hamilton seinem Teamkollegen mangelnde Loyalität gegenüber dem Team vor

(Motorsport-Total.com) - Bisher hatte sich Lewis Hamilton mit kritischen Worten gegenüber Teamkollege Fernando Alonso zurückgehalten, doch nach dem seiner Meinung nach zu harten Manöver gegen ihn in der ersten Kurve nach dem Start beim Großen Preis von Belgien hält sich nun auch der Brite mit Kritik nicht zurück.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton und Fernando Alonso

Hamilton und Alonso: Es knistert drei Rennen vor dem Saisonende...

Während auch Alonso an diesem Wochenende in Interviews wieder Kommentare von sich gibt, die zumindest fragwürdig sind, kritisiert Hamilton zwar nicht seinen Arbeitgeber McLaren-Mercedes, aber er geht mit dem amtierenden Weltmeister in die Kritik, da dieser sich seiner Meinung nach gegenüber dem Team nicht ausreichend loyal zeige.#w1#

Die Antwort auf die Frage, ob Alonso ausreichend loyal gegenüber dem Team sei, beantwortet der 22-Jährige mit einem klaren "Nein". Das frustriert den Formel-1-Neuling umso mehr, als dass er eigener Aussage zufolge darum gebeten wurde, Alonso dabei zu helfen, sich wohler im Team zu fühlen.

"Da Fernando als Weltmeister ins Team kam, war er vor allem zu Beginn der Saison der Kerl, von dem man annahm, dass er den Titel holt, und sie rissen sich ein Bein aus, damit er sich wohl fühlt", wird Hamilton von 'autosport.com' zitiert. "Ich und Pedro (de la Rosa, Testfahrer; Anm. d. Red.) haben dasselbe getan. Uns wurde gesagt: 'Versucht und sorgt dafür, dass sich Fernando im Team willkommen fühlt'. Das haben wir getan und dann schaut, was er dem Team angetan hat."

Der ehemalige Renault-Pilot spielte bei der "Spionage-Affäre" eine große Rolle, indem er höchstwahrscheinlich Formel-1-Boss Bernie Ecclestone die berüchtigten E-Mail-Beweise übergab und gleichzeitig damit Teamchef Ron Dennis unter Druck setzte. Er hatte mit de la Rosa per E-Mail über vertrauliche Ferrari-Informationen gesprochen.

Das Verhältnis von Dennis und Alonso ist nicht erst seit der 100-Millionen-Dollar-Strafe und der Aberkennung der Konstrukteurspunkte sehr abgekühlt - unabhängig davon rechnet Hamilton jedoch nicht damit, dass er von McLaren-Mercedes im Kampf um den WM-Titel mehr Unterstützung erhält.

"Ich verspüre so viel Unterstützung wie jeder andere", kommentiert der WM-Führende, der nur zwei Punkte mehr auf dem Konto hat als Alonso. "Ich denke, dass sie angesichts allem, was passiert ist, das Gefühl haben, dass sie ihn noch mehr gewinnen wollen. Ich habe nicht das Gefühl, dass es eher ich als er werden soll."