Hamilton: "Werden sehen, ob Hill weiß, wovon er spricht"

(Motorsport-Total.com) - Das Wettrüsten geht in der Formel 1 in die heiße Phase. Im Mittelpunkt: Red Bull und McLaren. Bei fast jedem Rennen warten die zwei Topteams mit Neuerungen an den Boliden auf - in Valencia gelang dem österreichischen Team mit Sitz in Milton Keynes ein Schritt nach vorne. Beim Heimrennen in Silverstone will jetzt McLaren kontern: Martin Whitmarshs Team hat bereits einen runderneuerten Boliden angekündigt - Herzstück ist der neue "angeblasene" Diffusor.

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Die McLaren-Fahrer vor dem Schlüsselrennen: Ist der Druck zu groß?

Weltmeister Jenson Button spürt, dass sein Rennstall nun unter Zugzwang ist, wie er bei einer Pressekonferenz vor dem Heimrennen zugibt: "Beim letzten Rennen hatten einige Teams neue Teile, vor allem diesen speziellen angeblasenen Diffusor, mit dem Red Bull zu Saisonbeginn alle erschüttert hat. Sie haben an ihren Updates gearbeitet und sind uns ein Rennen voraus. Dennoch haben wir gut gearbeitet und in Valencia beide Autos auf das Podest gebracht."#w1#

McLaren im Wettrüsten zurückgefallen

Tatsächlich zählt McLaren bei der Entwicklung des "angeblasenen Diffusors" nicht zu den Schnellsten - Ferrari, Mercedes und Renault kopierten rascher als das Team aus Woking. Jetzt wird ausgerechnet das Heimrennen zum absoluten Härtetest - der Kurs in Silverstone mit seinen schnellen Kurven scheint Adrian Neweys RB6 auf den Leib geschneidert.

Button weiß: "Wir müssen uns steigern, das Auto muss besser sein, wenn wir hier die Red Bulls und einige andere Teams herausfordern wollen. Es muss uns gelingen, wenn wir weiter um diese Weltmeisterschaft kämpfen wollen." Doch das wird nicht einfach: Durch das Testverbot ist das Team gezwungen, die neuen Teile am Rennwochenende auszuprobieren und etwaige Probleme rasch in den Griff zu bekommen - der Druck ist enorm.

"Wir können nicht einfach die neuen Teile aufs Auto geben und damit rechnen, sofort schnell zu sein", bestätigt der WM-Zweite. "Wir müssen mit der neuen Balance des Autos arbeiten und werden sehen, was uns die Updates bringen - das wird eine Herausforderung." Der Grand Prix von Großbritannien wird daher für McLaren zum Schlüsselrennen, wie Button erklärt: "Die Upgrades sind sehr wichtig für den Rest der Saison, hoffentlich passt alles. Man darf dieses Jahr kein Rennen herschenken, man muss konstant an der Spitze kämpfen."

Hamilton und Button reagieren auf Hills Stallkrieg-Prognose

Dass sich die beiden Teamkollegen dabei ins Gehege kommen werden, glaubt indes Damon Hill. Der ehemalige Formel-1-Weltmeister sorgte kürzlich für Aufregung, als er gegenüber 'Reuters' einen McLaren-Stallkrieg prophezeite: "Jenson wird Lewis nichts schenken. Derzeit brodelt es noch, aber es wird bald überkochen. Das könnte die restliche Saison prägen."

Jenson Button sieht dies freilich anders: "Wir sind beide sehr konkurrenzfähig und wollen gewinnen, doch wie wir immer wieder betonen, muss man zuerst zusammenarbeiten und das Auto entwickeln. Ich glaube, das ist uns ganz gut gelungen. Für mich ist es eine gute Beziehung und ich bin sicher, dass es so weitergeht." Auch einen Seitenhieb auf die Red-Bull-Stallkollision kann sich der 30-Jährige nicht verkneifen: "Wir sind beide schnell, also fahren wir auch Rad an Rad. Wir hatten dabei in den letzten Rennen ein bisschen Spaß, aber nicht so viel Spaß, wie ihn vielleicht andere Teams hatten."

Lewis Hamilton antwortet auf die Stallkrieg-Vorwürfe mit einer Gegenattacke: "Es ist doch immer interessant, was ehemalige Weltmeister über aktuelle Fahrer und Weltmeister zu sagen haben. Aber es wird auch interessant, dann zu beobachten, wie sich die Situation wirklich entwickelt und ob sie recht oder unrecht haben. Und ob sie eigentlich wissen, worüber sie sprechen. Ihr werdet es im Laufe des Jahres herausfinden."