Hamilton: "Wäre heute Fußball- oder Kricketspieler"

Lewis Hamilton spricht über seinen emotionellsten Moment, den ersten Kontakt mit Ron Dennis und erklärt, warum er für Button vom Gas gehen würde

(Motorsport-Total.com) - Seit Lewis Hamilton in der Formel 1 antritt, fährt er für das McLaren-Team. Schon als Kind eiferte der Brite der Truppe aus Woking nach. Als er neun war, sprach er McLaren-Teamchef Ron Dennis bei der 'Autosport'-Preisverleihung in London an - bis heute der denkwürdigste Moment in Hamiltons Leben.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Anthony Hamilton leitete den Kontakt seines Sohnes zu Ron Dennis ein

"Mein Vater deutete auf einen Herren", erinnert sich der 26-Jährige gegenüber 'The Asian Age'. "Er sagte, das ist Ron Dennis von McLaren. Ich ging gerade auf ihn zu und reichte im Stift und Papier. Ich bat ihn um ein Autogramm, eine Telefonnummer, die Adresse und vieles mehr. Ich erinnere mich nicht mehr genau, was ich gesagt habe, aber es ging um meinen Traum, eines Tages für McLaren zu fahren."

Fußball oder Kricket statt Formel 1?

Der ging bekanntlich in Erfüllung. Doch bis dahin dauerte es noch lange. Als Hamilton mit dem Motorsport begann, hatte die Familie nur wenig Geld. "Ich arbeitete neben der Schule und dem Rennsport", blickt er zurück. "Als ich mich Schritt für Schritt nach oben arbeitete, lief es aber immer besser."

"Ich arbeitete neben der Schule und dem Rennsport." Lewis Hamilton

Doch Hamilton war nicht nur im Motorsport talentiert, er war auch ein durchaus begabter Fußball-Spieler. In der Schule spielte er gegen den heutigen Manchester-United-Star Ashley Young. "Mir taugte Fußball", spricht er über seine damalige Leidenschaft. "Ich war aber auch Mitglied eines Kricket-Teams. Wäre ich nicht Formel-1-Pilot geworden, wäre ich heute entweder Fußball- oder Kricketspieler."

Ayrton Senna ganz nah

Doch es kam anders: 2007 stieg Hamilton sensationell in die Formel 1 ein, 2008 wurde er Weltmeister. Das war allerdings nicht der emotionellste Moment seines Lebens, auch wenn dieser ebenfalls etwas mit McLaren zu tun hat. Der derzeitige WM-Vierte nennt den Tag, als er den ersten Weltmeister-McLaren seines Idols Ayrton Senna in Silverstone testen durfte: "Ich berührte den Sitzgurt, die Gangschaltung, das Lenkrad", lässt er die Momente Revue passieren. "Ich hatte ein paar Tränen vergossen, als er starb - und so kam ich ihm am nächsten."

2011 schlitterte Hamilton in die Krise - er muss sich allem Anschein nach erstmals einem Teamkollegen im WM-Klassement beugen: "Die Konkurrenz mit Jenson ist sehr intensiv", so Hamilton. "Natürlich wollen wir das Maximum für das Team herausholen, aber wir bemühen uns auch für uns selbst." Dennoch meint er, dass er gegen Button etwas weniger hart kämpft als gegen andere Piloten: "Wenn ich einen Ferrari oder einen Red Bull sehe, dann attackiere ich härter als gegen Button."