• 08.09.2022 15:33

  • von Kevin Hermann, Co-Autoren: Adam Cooper, Jonathan Noble

Hamilton und Bottas mit Gridstrafe in Italien! Auch Perez mit Motorwechsel?

Lewis Hamilton und Valtteri Bottas werden den Großen Preis von Italien von ganz hinten in Angriff nehmen müssen: Gesellt sich auch Red-Bull-Pilot Sergio Perez dazu?

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton wird beim Großen Preis von Italien aufgrund einer Strafe für einen Motorwechsel vom Ende der Startaufstellung aus starten. Mercedes hat sich dazu entschlossen, eine vierte Antriebseinheit in Hamiltons Auto für das Rennen in Monza einzubauen, da sein dritter Motor bei seinem Zusammenstoß mit Fernando Alonso in der ersten Runde in Spa-Francorchamps beschädigt wurde.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton während des Rennens in Zandvoort Zoom

Das Aggregat, das bei dem Zusammenstoß in der ersten Runde einen Aufprall von 45 G erlitt und in der Folge Flüssigkeit verlor, wurde zur Untersuchung ins Mercedes-Werk nach Brixworth geflogen, um festzustellen, ob es wieder einsatzfähig ist.

Die erste Prognose ist nicht positiv, und Mercedes fühlt sich nicht wohl dabei, das Aggregat wieder in Hamiltons Motoren-Pool aufzunehmen. Das hat zum Schluss geführt, eine vierte Power-Unit in Hamiltons Auto für dieses Wochenende einzubauen, was einen Start von ganz hinten in der Startaufstellung zur Folge haben wird.

Sind noch Motorenteile aus Belgien zu retten?

Die Formel-1-Fahrer dürfen im Jahr 2022 nur drei Motoren verwenden, und vor dem Zwischenfall in Spa schien es für Hamilton in dieser Saison aufzugehen. Durch den Verlust des Belgien-Motors hat Mercedes jedoch keine andere Möglichkeit als einen Wechsel vorzunehmen - und Monza bietet zumindest einige gute Überholmöglichkeiten, die Hamilton eine Aufholjagd im Rennen ermöglichen könnten.

Zudem sollte Mercedes aufgrund des hohen Luftwiderstandes des W13 ohnehin nicht in Gefahr laufen, einen möglichen Rennsieg Hamiltons mit dem Motorentausch aufs Spiel zu setzen, da Red Bull als haushoher Favorit für das Rennen in Monza gilt.

Es wird zudem davon ausgegangen, dass das Mercedes-Team immer noch prüft, was mit dem dritten Aggregat gemacht werden kann, um zu sehen, ob einige der Komponenten gerettet werden können.

Sollten diese Bemühungen erfolgreich sein, könnten einige Elemente für Freitagstrainings verwendet werden, was dazu beitragen würde, die Laufleistung von Hamiltons verbleibender Power-Unit zu erhöhen.

Bottas mit dritter Gridstrafe in sechs Rennen

Hamilton wird nicht der Einzige sein, der einen neuen Motor für das Italien-Wochenende benötigt. Es wurde bereits bestätigt, dass auch Valtteri Bottas mit einem neuen Motor an den Start gehen wird. Zudem besteht immer noch die Möglichkeit, dass Red Bull dieses Wochenende nutzt, um Sergio Perez auf seine vierte Power-Unit zu setzen, da der Mexikaner irgendwann einen zusätzlichen Motor benötigt.

Die bevorstehenden Grands Prix von Singapur und Japan sind aufgrund der Schwierigkeiten beim Überholen nicht die idealen Rennstrecken für Motorenstrafen, und da der Red Bull auf der Geraden so schnell ist, würde Monza Perez die beste Gelegenheit bieten, sich wieder nach vorne zu kämpfen, wenn er von hinten startet.


Alfa-Romeo-Pilot Valtteri Bottas wird indes seine dritte Gridstrafe in den letzten sechs Rennen in Monza in Kauf nehmen müssen, nachdem er vergangene Woche beim Rennen in Zandvoort vorzeitig mit einem Motorschaden die Segel streichen musste.

Warum Alfa Romeo trotz Ersatzteilen schon wieder wechselt

Beim Grand Prix der Niederlande parkte der Finne am Ende der Boxenstraße, als er in Runde 54 einbog, und löste damit eine Safety-Car-Phase aus. Bottas hat noch zwei brauchbare Ferrari-Power-Units in seinem Pool, aber das Schweizer Team weiß jetzt, dass er ein weiteres Exemplar in dieser Saison brauchen wird.

Man will somit nicht riskieren, bei den kommenden Rennen in Singapur und Suzuka, wo das Überholen schwieriger ist und daher die Startplätze entscheidend sind, einen neuen Motor einbauen zu müssen.

Bottas war in dieser Saison einer der unglücklichsten Fahrer im Feld. Nach den Rennen in Österreich und Belgien wird der Alfa-Romeo-Fahrer in Italien bereits seine dritte Gridstrafe der Saison hinnehmen müssen, so viele wie kein anderer Formel-1-Pilot in dieser Saison.

Teamchef Vasseur: Zuverlässigkeit "hat uns Vermögen an Punkten gekostet"

Teamchef Frederic Vasseur räumte kürzlich ein, dass Zuverlässigkeitsprobleme Alfa Romeo in diesem Jahr teuer zu stehen gekommen sind, und zwar nicht nur die mit der Power-Unit von Lieferant Ferrari.

"Wie immer geht es nicht nur um eine Sache", sagt er. "Ich denke, der Ferrari-Motor hat einen Schritt nach vorne gemacht. Wir haben auch beim Chassis den gleichen Job gemacht. Und ich denke, dass Valtteri und [Guanyu] Zhou gut arbeiten. Alles in allem ist es ein guter Schritt."


F1: Grand Prix von Italien (Monza) 2022

"Was die Ergebnisse angeht, so hatten wir auch einige Probleme mit der Zuverlässigkeit. Das hat uns ein Vermögen an Punkten gekostet. Bei einigen Veranstaltungen waren wir in sehr guter Form, wie Jeddah oder Silverstone, und bei einigen Gelegenheiten auch mit Zhou."

"Das ist eine echte Schande für uns und für die Meisterschaft. Aber es ist, wie es ist, und wir müssen es für den zweiten Teil der Saison einfach in Ordnung bringen."

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