• 12.07.2008 14:28

  • von Pete Fink

Hamilton über Alonso: "Man muss Respekt zeigen"

Auch ein Jahr nach den Spannungen mit Fernando Alonso zeigte sich Lewis Hamilton enttäuscht über das suboptimale Verhältnis der beiden Rivalen

(Motorsport-Total.com) - Die Verbindung zwischen Lewis Hamilton und McLaren-Mercedes wird wohl noch viele Jahre andauern. Vor ein paar Tagen erklärte der britische Superstar, dass er es sich sogar durchaus vorstellen könne, seine gesamte Rennfahrerkarriere in einem McLaren-Cockpit zu verbringen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso Lewis Hamilton

Ob Fernando Alonso und Lewis Hamilton irgendwann wieder zueinander finden?

Die Zeiten, in denen es intern ordentlich krachte, sind bei den Silbernen vorbei. In Woking und Stuttgart scheint eine neue Harmonie eingekehrt zu sein, wie alle Beteiligten fast gebetsmühlenartig versichern, und Heikki Kovalainen als neuer Hamilton-Teamkollege versteht sich gut mit dem eindeutigen Platzhirsch.#w1#

Das war bei Silber nicht immer so, und Hamilton zeigte sich auch ein knappes Jahr nach den permanenten Auseinandersetzungen mit seinem damaligen Teamkollegen Fernando Alonso nicht besonders begeistert von den Vorfällen der vergangenen Saison, die die Formel-1-Welt monatelang beschäftigte.

"In Ungarn sind wir uns auf die Füße getreten", erinnerte sich der Brite in einem Interview mit dem 'Handelsblatt' an den Auslöser der bitteren Rivalität im Sommer 2007. "Daraufhin habe ich ihn angerufen und gesagt: 'Wir müssen miteinander auskommen, also müssen wir reden.' Wir haben uns dann in einem Hotelzimmer in Istanbul vor dem Grand Prix ausgesprochen. Damit war für mich die Luft wieder rein."

Über die "rein sportliche" Rivalität

Lewis Hamilton

Lewis Hamilton ist in Saison zwei bei McLaren-Mercedes nun der Platzhirsch Zoom

Doch diese Einstellung fand in der Folge nach Hamiltons Ansicht kein besonderes Echo beim Spanier: "Ich war traurig und enttäuscht, dass sich unsere Beziehung nicht verbesserte." Die Folgen sind bekannt - Alonso ging, Hamilton blieb. Dabei machte der 23-Jährige keinen Hehl aus der Tatsache, dass er durchaus vom Spanier profitierte.

Aber "man muss außerhalb des Autos Respekt voreinander zeigen", lautet die klare Forderung Hamiltons in Richtung Alonso. "Ich habe die Formel 1 in den Vorjahren aufmerksam verfolgt und gesehen, wie toll Fernando gefahren ist. Er hat mir gezeigt, wie man sich verhält und professioneller wird. Es wäre schön, wenn jemand mal in der Position ist, von mir zu lernen und dann sagt: ',Das ist der Weltmeister.'"

Seine Definition von Rivalität beschränkte sich also auf das rein sportliche Geschehen: "Wenn du in deine erste Saison gehst und gleich gegen den Weltmeister fährst, ist das ein Privileg. Ich bewundere, was Fernando Alonso erreicht hat, aber der erste, den es zu schlagen gilt, ist immer der Teamkollege. Und das war mein Ziel." Denn Alonso ist "eine anerkannte Größe - der zweimalige Weltmeister."

In seiner zweiten Formel-1-Saison lernt Hamilton nun eine ganz andere Rolle kennen, nämlich die des Teamleaders. "Nun Fernandos Position inne zu haben, ist etwas Neues. Aber ich weiß heute viel mehr über das Auto, über das Team, die Strecken, die Regeln und auch über mich selbst. Ich bin ein besserer Fahrer als vor einem Jahr. Und, ich bin jung und kann noch besser werden."