Hamilton rechnet mit Showdown in Brasilien

WM-Leader Lewis Hamilton glaubt, dass die Titelentscheidung wieder im letzten Rennen fallen wird - "Man kann kein perfektes Jahr haben"

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Sieg in Silverstone hat Lewis Hamilton punktgleich mit den beiden Ferrari-Piloten Felipe Massa und Kimi Räikkönen die WM-Führung übernommen, auch Robert Kubica hat auf dieses Trio nur zwei Zähler Rückstand. Somit beginnt die Weltmeisterschaft mit dem Auftakt zur zweiten Saisonhälfte in Hockenheim für diese vier Fahrer fast wieder bei Null.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton erwartet eine spannende zweiten Saisonhälfte in der Formel 1

Hamilton rechnet daher mit einem ähnlich spannenden Saisonfinish wie im Vorjahr, als beim Finale in Brasilien noch drei Piloten Titelchancen hatten: "Ich glaube, dass die Weltmeisterschaft im letzten Rennen entschieden wird", erklärte er im Rahmen der Testfahrten in Hockenheim. "Im Vorjahr war es auch zwischen drei Fahrern sehr eng. Von daher schätze ich, dass es sich in Brasilien zuspitzen wird, auch wenn es mir lieber wäre, schon früher für mich alles klarzumachen."#w1#

Keine Nullnummern mehr

Bisher hat sich der 23-Jährige drei bittere Nullnummern geleistet: seinen fehlerhaften Auftritt in Bahrain, den Boxenfauxpas in Kanada und das unglückliche Rennen in Frankreich, wo nach der Rückversetzung in der Startaufstellung nichts mehr für ihn lief. Umso wichtiger sei es nun, "dass wir weiterhin konstant Punkte sammeln". Denn selbst ein dritter und ein vierter Platz ergeben aufaddiert mehr Punkte als ein Sieg...

Lewis Hamilton

Lewis Hamilton meldete sich mit dem Sieg in Silverstone eindrucksvoll zurück Zoom

"Wir waren konstant schnell, nur in zwei Rennen nicht - Bahrain und Malaysia. Aber selbst in Malaysia wären wir ohne unsere Probleme Dritter und Vierter geworden", so Hamilton. "Die Ups und Downs liegen in der Natur des Rennsports. Man kann kein perfektes Jahr haben." In der Tat sind die Schwankungen 2008 eklatanter als je zuvor: McLaren-Mercedes war in Kanada siegverdächtig, in Frankreich fuhr Ferrari in einer eigenen Liga und vergangenen Sonntag hatten wieder die Silbernen die Nase vorne.

Hamilton hat bisher drei Siege gefeiert, nämlich in Australien, Monaco und Großbritannien: "In den schwierigsten Rennen war ich dieses Jahr sehr stark", meinte er. "Aber selbst in Montréal waren wir sehr schnell. Schade, dass es dort so ausgegangen ist. Wir hatten klar das schnellste Auto. Und wenn ich Montréal gewonnen hätte, dann wäre ich ohne Rückversetzung nach Magny-Cours gekommen und es würde in der Weltmeisterschaft anders stehen. Aber that's Racing."

McLaren-Mercedes auf der Überholspur?

Rein von der Performance her scheint sich McLaren-Mercedes in den vergangenen Wochen näher an Ferrari herangearbeitet zu haben, in Großbritannien waren die Silberpfeile sogar deutlich schneller. In Deutschland testet das Team derzeit die nächste Modifikation, nämlich eine neue Motorenabdeckung im Stile einer Haifischflosse. Habt ihr Ferrari schon überholt, Lewis? "Dafür ist es noch zu früh, aber wir haben einige sehr gute Schritte gemacht", erklärte er.

In der Konstellation, dass Ferrari zwei Fahrer im WM-Kampf hat und er alleinige Speerspitze von McLaren-Mercedes ist, sieht der 23-Jährige keinen Vorteil für sich: "Natürlich ist es ein Vorteil, zwei Fahrer zu haben, die um den Titel kämpfen, denn das bringt das Team der Konstrukteurs-WM näher. Das kann nicht schlecht für Ferrari sein. Ich hoffe daher, dass ihnen Heikki noch mehr Punkte wegnehmen kann", so Hamilton.