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Hamilton: "Michael hat mich aus McLaren-Box geworfen"

Lewis Hamilton zeigt sich überrascht, dass sein Mercedes auf Anhieb schneller ist als Ex-Team McLaren und spricht über eine unrühmliche Episode bei den Tests

(Motorsport-Total.com) - Als Lewis Hamilton im Vorjahr bekanntgab, dass er McLaren verlassen und zu Mercedes gehen würde, musste er viel Kritik dafür einstecken, die Karriere für eine bessere Gage zu opfern. Doch nach den ersten drei Saisonrennen sind auch die letzte Zweifler verstummt - während sein Ex-Team mit großen Problemen kämpft, hat Hamilton bei den "Silberpfeilen" bereits eine Pole-Position sowie zwei Podestplätze zu Buche stehen.

Titel-Bild zur News: Sam Michael, Lewis Hamilton

Hamilton und Sam Michael: einst im gleichen Team, jetzt ist die Stimmung vergiftet Zoom

Laut Hamilton hat es ihn nicht überrascht, dass sein neues Team dieses Jahr einen stärkeren Eindruck macht als noch im Vorjahr. Er verweist auf ein Treffen mit Mercedes-Teamchef Ross Brawn in seinem Haus, wo die beiden die Pläne für die Zukunft und einen möglichen Wechsel besprachen. "Ich habe gesehen, dass Mercedes auf Kurs war, um ein paar sehr positive Änderungen zu machen", erinnert sich Hamilton gegenüber 'Formula1.com'. "Sie waren fest entschlossen, die Trendwende zu schaffen. Er hat mir gezeigt, wie viel Potenzial in diesem Auto steckt, und ich dachte mir: 'Wow, das klingt gut'."

Hamilton will Ball flach halten

Dass Mercedes nun so konkurrenzfähig ist, hat selbst ihn überrascht - er will aber den Ball flach halten, zumal die Truppe aus Brackley zuletzt immer wieder Schwierigkeiten bei der Weiterentwicklung hatte: "Wir haben immer noch Arbeit vor uns. Es ist noch früh, und wir können immer noch schlechte Rennen haben. Drückt die Daumen, dass es nicht so weit kommt."

Die "wahrscheinlich größte Überraschung" ist aber auch für Hamilton der Vorsprung von Mercedes auf sein Ex-Team McLaren. Zumal die Truppe aus Woking im Vorjahr gegen Saisonende eines der absoluten Topautos stellte - und Hamilton das Saisonfinale ohne die Kollision mit Nico Hülkenberg womöglich gewonnen hätte.

Hamilton bei Tests aus McLaren-Box geworfen

"Das neue Auto hätte eigentlich auch wieder schnell und großartig sein müssen, aber aus irgendeinem Grund - ich weiß nicht warum - lief es anders", wundert sich Hamilton. "Darüber muss ich mir aber keine Sorgen mehr machen." Die Situation ist ihm aber auch aus seiner eigenen McLaren-Ära nicht fremd, denn McLaren schießt bei seinem Streben nach Perfektion manchmal über das Ziel hinaus: "Solche Aktionen sind dort nicht unüblich - ich habe das selbst in der Vergangenheit erlebt - speziell 2009 und auch 2010. Sie sind bekannt dafür, große Änderungen zu machen. Manchmal geht es auf, manchmal nicht."

Lewis Hamilton

Lewis Hamiltons Mercedes-Wechsel scheint sich ausgezahlt zu haben Zoom

Sein persönlicher Kontakt zu McLaren ist im Winter erkaltet, obwohl er beim Grand Prix von Malaysia aus Versehen die Box seines Ex-Rennstalls angesteuert hat. Mitverantwortlich dafür ist der langjährige Williams-Technikchef und McLaren-Sportdirektor Sam Michael, wie Hamilton erzählt: "Ich wollte das Team in Jerez beim Test besuchen, aber Sam Michael hat mich aus der Garage geworfen. Das war nicht sehr nett, und ich habe darüber keine sehr gute Meinung." Das Verhältnis zu Teamchef Martin Whitmarsh ist aber weiterhin intakt: "Martin ist großartig, und ich muss sagen, dass ich den Kontakt nicht ausreichend gepflegt habe, also werde ich ihn anrufen."

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