• 24.06.2008 10:43

  • von Britta Weddige

Hamilton kämpft gegen sein neues Image

Luxusverliebt und gern im Rampenlicht? Lewis Hamilton wehrt sich gegen das Bild, das in den britischen Medien von ihm gezeichnet wird

(Motorsport-Total.com) - Der Weg ins Rampenlicht ging schnell - vor eineinhalb Jahren war Lewis Hamilton noch ein relativ unbeachteter Nachwuchspilot, jetzt steht er vor allem in seiner Heimat Großbritannien im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Und mit vielen Schlagzeilen ist der McLaren-Pilot überhaupt nicht einverstanden. Denn Hamilton beklagt, dass er durch die Berichterstattung in den britischen Medien ein völlig falsches Image bekommen hat.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton ist nicht gerade begeistert von vielen Schlagzeilen in seiner Heimat

Und das betrifft vor allem sein Privatleben: Hamilton bei glamourösen Filmpremieren, bei Preisverleihungen, Affären mit Popstars und Models - alles sorgt für Schlagzeilen. Und die bringen dem 23-Jährigen den Ruf ein, den Verlockungen des Luxuslebens nicht widerstehen zu können und sich gern ins Rampenlicht zu drängen. Als dann auch noch die - frei erfundene - Meldung durch den britischen Blätterwald rauschte, er habe sich für 400.000 US-Dollar ein persönliches Autokennzeichen gekauft, ging Hamilton in die Offensive.#w1#

"Ich kann nicht wirklich viel dagegen tun", klagte der McLaren-Pilot über sein neues Image. "Aber so ein Typ bin ich einfach nicht. Ich möchte meinen Spaß haben, aber ich muss nicht über den roten Teppich laufen. Ich wollte nie so behandelt werden. Ich habe es zwar schon ein paar Mal erlebt, aber ich suche nicht nach Veranstaltungen, die ich besuchen kann, damit ich gesehen werde. Ich sitze einfach gern im Hintergrund wie jeder andere Zuschauer auch. Ich treffe mich gern mit Leuten - aber die fangen dann an, Geschichten daraus zu stricken."

Vom Liebling zum Gescholtenen

"Ich treffe mich gern mit Leuten - aber die fangen dann an, Geschichten daraus zu stricken." Lewis Hamilton

Nicht nur Hamiltons Privatleben wird gern in den britischen Medien thematisiert, sondern auch seine Leistungen auf der Strecke. Und da ist aus dem Liebling in den vergangenen Wochen der Gescholtene geworden. Vor allem für seinen kuriosen Unfall in Montréal musste der McLaren-Pilot heftige öffentliche Kritik einstecken.

"Ich kann mit konstruktiver Kritik umgehen, aber diese Sachen lese ich überhaupt nicht", so der 23-Jährige. "Man hört, was so in den Medien berichtet wird, aber welchen Unterschied sollte es für mich machen? Ich mache meinen Job und habe Spaß."

"Aber die meiste Zeit ist mir nur wichtig, was mein Vater über mich denkt." Lewis Hamilton

Negative Presse beeinflusse ihn nicht, so Hamilton, aber: "Es ist aber natürlich schon so, dass mir nicht egal ist, was für eine Meinung die Leute über mich haben", schränkte er ein, "denn ich bin schließlich kein kaltschnäuziger Typ, sondern ich versuche immer, mein Bestes zu geben. Kleine Fehler können passieren. Ich denke, dass jeder mal Fehler macht wie ich, aber die stehen nicht wie ich im Rampenlicht."

"Die Leute versuchen, aus mir etwas zu machen, was ich gar nicht bin", sagte Hamilton abschließend. "Aber die meiste Zeit, nämlich zu 99,9 Prozent, ist mir nur wichtig, was mein Vater über mich denkt."