• 23.06.2011 20:18

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Hamilton: "Ich mag es, wie ich fahre"

Lewis Hamilton freut sich über Unterstützung aus den Reihen der Fahrer und hat nicht vor, an seinem aggressiven Fahrstil etwas zu ändern

(Motorsport-Total.com) - Spätestens seit seinen Karambolagen in Monte Carlo samt anschließendem TV-Interview (in dem er mit breitem Grinsen im Gesicht eine Parodie auf US-Komiker Ali G von sich gab, die von manchen Medien zu einem Rassismus-Skandal aufgeblasen wurde) steht Lewis Hamilton aufgrund seines aggressiven Auftretens auf und neben der Strecke in der Kritik.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton setzt große Hoffnungen in das Zwischengas-Verbot

Doch der Weltmeister von 2008 hat trotz der Reaktionen auf seine Fahrweise nicht vor, sich groß zu verändern: "Ich mag es, wie ich fahre, daher werde ich auch weiterhin so fahren", betont er, räumt aber zumindest ein: "Natürlich kann man immer noch bessere Entscheidungen treffen." Wie zum Beispiel in Montreal, wo ihn eine frühe Kollision mit Teamkollege Jenson Button aus dem Rennen warf, während Button trotz eines chaotischen Nachmittags noch gewann.

Wer jedoch nach dem Zusammenstoß mit Button ein Ende des McLaren-Friedens erwartet hat, der lag anscheinend falsch: "Das Team hat mich schon immer gut unterstützt - Ron (Dennis, Vorstandsvorsitzender), Martin (Whitmarsh, Teamchef; Anm. d. Red.), Jenson", so Hamilton. "Aber wenn du einen schlechten Tag im Büro hast, versuchst du, alles zu analysieren, einen Schritt zurück zu machen und zu reflektieren, um dich weiterzuentwickeln."

¿pbvin|512|3831||0|1pb¿Er sei nach dem Rennen "eine Nacht unterwegs" gewesen "und es war wieder gut". Dass ihm Konkurrenten wie Sebastian Vettel oder Fernando Alonso nun den Rücken stärken, was seinen aggressiven Fahrstil angeht, wundert Hamilton aber selbst: "Wirklich? Das sagen sie doch nur, weil ich keine Rennen beende", grinst er und fügt "jetzt mal ganz im Ernst" an: "Schön zu hören, dass ich unterstützt werde."

Was die nächsten Rennen angeht, so hofft der McLaren-Pilot spätestens ab Inkrafttreten des Zwischengas-Verbots in Silverstone, dass Red Bull speziell im Qualifying mehr straucheln wird. Könnte das noch eine Wende in der Weltmeisterschaft herbeiführen, Lewis? "Ich hoffe es", antwortet er und spricht McLaren sein Vertrauen aus: "Es gibt nichts, was dieses Team nicht erreichen kann. Wenn wir uns vor ihnen qualifiziert hätten, dann hätten wir vielleicht die Rennen gewonnen."

"Sie haben das schnellste Auto im Qualifying, aber Jenson hat das letzte Rennen gewonnen und wir sind schon seit einiger Zeit so ziemlich die Schnellsten im Rennen: Barcelona, Monaco. Sie waren einfach im Qualifying besser - und auf diesen Strecken ist es schwierig, sie zu überholen", analysiert Hamilton. "Zu sagen, sie sind am schnellsten, wäre zu einfach, zumal sich auch die Regeln bald ändern werden. Das könnte für eine Veränderung sorgen, hoffe ich."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Europa, Pre-Events