• 18.04.2010 17:11

Hamilton: "Das war sehr hart"

Der McLaren-Mercedes-Pilot auf der Pressekonferenz über sein aufregendes Rennen, das er nur knapp hinter Jenson Button beendete

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Dies ist das erste Mal, dass du gemeinsam mit Jenson in der Formel 1 auf dem Podium stehst. Du hast zum Schluss aber ganz schön gekämpft, um es hierher zu schaffen."
Lewis Hamilton: "Ich hatte ein ziemlich ereignisreiches Rennen. Zunächst einmal Gratulation an Jenson, der heute unglaubliche Arbeit geleistet hat. Und ja, er hat eine bessere Reifenwahl getroffen. Es war jedoch sehr hart. Zu Beginn war es aufgrund des Wetters nicht einfach zu entscheiden, ob oder wann man die Reifen wechselt."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Michael Schumacher

Hamilton über das Duell mit Schumacher: "Wie gegen jeden anderen Fahrer auch"

"Ich entschied mich sehr, sehr spät, als ich schon zur Hälfte durch die letzten Kurve war, und klarerweise war das nicht die richtige Entscheidung. Ich kämpfte mich hindurch, wir leisteten beide unglaubliche Arbeit, und dieser unglaublichen Arbeit des Teams haben wir dies zu verdanken. Wir haben sehr hart gearbeitet, es ist aus diesem Grund für das Team großartig."#w1#

Frage: "Wie war es wirklich am Ende gewesen, denn der Abstand zwischen dir und Jenson war ja ziemlich schwankend?"
Hamilton: "Es war für mich am Ende sehr hart. Meine Reifen waren am Ende. Ich glaube, ich kam um eine oder zwei Runden früher an die Box, und machte so viel Druck wie möglich, um die Lücke zu schließen. Es war nicht besonders einfach, denn bei meinem ersten Boxenstopp kam ich zu früh, was für uns wirklich die falsche Entscheidung war, und dies ruinierte das Rennen ein wenig, weil ich natürlich die falschen Reifen aufzog."

"Am Ende war ich nach dem Safety Car Siebter, ich hatte also einen weiten Weg vor mir. Davor war ich entweder Vierter oder Fünfter, ich verlor also noch mehr Plätze, musste also hart arbeiten, um auf Jenson aufzuholen. Danach kam ich an die Box und machte so viel Druck, weswegen ich glaube, dass ich mir die Reifen ruinierte. Für Jenson war es also dieselbe Situation, in der er wieder beginnen konnte, davon zuziehen."

"Am Ende bekam er auch Probleme. Er kämpfte mit Problemen, aber er konnte den Abstand konstant halten. Wir fuhren sehr ähnliche Zeiten. Wir beide haben unglaubliche Arbeit geleistet. Ich bin sehr glücklich, dass wir einen Doppelsieg holen konnten. Es ist der erste Doppelsieg des Jahres und hoffentlich der erste von vielen."

Frage: "Du hattest jedoch ein fantastisches Rennen. Du fuhrst immer gegen jemanden, gegen Nico Rosberg, Michael Schumacher und Sebastian Vettel in der Boxengasse. Das war absolut fantastisch."
Hamilton: "Vielleicht war es das für euch. Für mich ebenso. Es war definitiv ein aufregendes Rennen. Jedes Mal, wenn ich ein paar Plätze gutgemacht hatte, hatte ich das Gefühl, dass ich sie irgendwie wieder verlieren werde. Wenn ich drei Plätze gutmachte, verlor ich zwei."

"Ich machte sie wieder gut und ich verlor wieder einen Punkt es war aus diesem Grund sehr hart, ein sehr schwieriges Rennen, aber über das Ergebnis bin ich sehr glücklich. Es war gute Arbeit, bis auf den zweiten Rang nach vorne zu kommen. Darüber bin ich glücklich."

Frage: "Und wir haben gesehen, wie du gegen Michael gefahren bist. Das ist grundsätzlich das, auf das wir alle gewartet haben, die vergangenen drei Rennen. Es war unglaublich."
Hamilton: "Ich konnte ihn in meinem Spiegel nicht wirklich sehen, es war nicht einfach. Es dauerte ewig, ihn zu überholen, dasselbe galt für Nico. Die zwei Mercedes verfügen natürlich über sehr gute Motoren und wir hatten einen guten Kampf. Ich glaube, dass ich hinter ihm etwas Zeit verloren habe, aber als ich erst einmal vorbei war, hatte ich das Gefühl, dass ich davon ziehen kann."

Frage: "Welches Gefühl hattest du, als du Michael gefolgt bist? Verspürtest du irgendeinen Druck nach dem aufregenden Kampf, und dass du erfolgreich sein musst? Was ist das Geheimnis?"
Hamilton: "Es ist genauso aufregend wie wenn du gegen irgendeinen anderen Fahrer fährst."

Frage: "Wer traf am Anfang die Entscheidung, an die Box zu kommen und die Reifen zu wechseln?"
Hamilton: "Ich sprach auf der Rückgerade mit den Jungs und sie waren sich nicht sicher, ob wir an die Box kommen sollten oder nicht. Ich meldete mich in der letzten Kurve über den Funk, als das Safety Car auf die Strecke kam und fragte 'Soll ich nun an die Box kommen?'. Aus diesem Grund lenkte ich nach rechts, aber ich war mir nicht wirklich sicher."

"Ich kam an die Box und schlussendlich war es nicht die richtige Entscheidung, ob es nun meiner oder ihre war. Ich denke, dass ich im letzten Moment einlenkte, denn ich dachte, dass ich dies tun sollte. Unglücklicherweise verlor ich etwas an Boden, aber wir haben uns dazu entschieden."

Frage: "Wie befriedigend ist es, diesen Doppelsieg über Red Bull erzielt zu haben?"
Hamilton: "Für das Team ist das ein großartiges Gefühl. Wir machen uns jedoch weniger Sorgen darüber, ob wir die anderen schlagen oder nicht. Natürlich wollen wir vor den anderen ins Ziel kommen, aber das ist eher den Anstrengungen des Teams zu verdanken, dass wir es schlussendlich hierher geschafft haben."

"Wir haben die Geschwindigkeit, aber bekommen es im Qualifying noch nicht richtig hin. Schlussendlich haben wir aber in einem Rennen den ersten Doppelsieg geholt. Wir werden heute Nacht sicherlich feiern."


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von China, Sonntag


Frage: "Wir alle wissen, dass dies das letzte Jahr des Vertrags zwischen der FOM und Schanghai ist. Vielleicht fahren wir kommendes Jahr nicht mehr hier. Welche Erinnerungen nimmst du vor allem aus Schanghai mit?"
Hamilton: "Ich denke, dass es eine sehr, sehr beeindruckende Stadt ist. Es gibt eine Menge großartiger Restaurants. Es gibt rund 24 Millionen Menschen hier, im Vergleich zu allen anderen Städten, in die wir gehen, ist das gewaltig. Aber wenn es um die Strecke geht, so liebe ich diese Strecke. Ich war ja generell immer gut."

"Ich habe nicht die besten Erinnerungen an das Endergebnis 2007, aber es war ein großartiges Wochenende. 2008 war ebenfalls ein großartiges Wochenende. Generell war für mich jede Reise hierher fantastisch. Besonders möchte ich die Fans hervorheben. Man reist rund um die Welt, kommt zu all den unterschiedlichen Rennen, und man hat an jeder Strecke eine Menge Fans."

"Aber in Bezug auf die Unterstützung, die man von den Fans erhält ist dies abgesehen von den britischen Fans, die hierher kommen und zum Heimrennen gehen, die größte Unterstützung, die man erhalten kann. Sie warten am Morgen im Hotel, sie warten am Flughafen und kaufen dir Geschenke. Sie sind einfach so aufgeregt und enthusiastisch."

"Ich habe in meinem Zimmer eine Flagge, die mir von einem Fan überreicht wurde. Ich habe alle Briefe in meinem Zimmer liegen, welche ich gelesen habe. Das ist für mich, das verleiht mir während der Saison und während eines Rennwochenendes Energie, ich weiß das also wirklich sehr zu schätzen."