Hamashima: "Ferrari in Barcelona wohl überlegen"
Mit viel Optimismus blickt Hirohide Hamashima von Bridgestone auf das kommende Rennen in Barcelona
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich sind Japaner bekannt dafür, eher ruhigere Worte anklingen zu lassen, aber der dominante Sieg von Imola hat auch im japanischen Lager von Bridgestone seine positiven Spuren hinterlassen. So erinnert sich Hirohide Hamashima, der Reifenentwicklungsschef Bridgestones, noch immer gerne an den Sieg zurück: "In San Marino holte Michelin in der letzten Saison ihren ersten Sieg seit ihrem Comeback. Wir wollten das Rennen aus diesem Grund noch viel lieber gewinnen und hatten neue Reifenspezifikationen mitgebracht."

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Hirohide Hamashima ist bei Bridgestone Reifenentwicklungschef
"Die Spezifikationen wurden von Michael Schumacher beim letzten Test in Fiorano ausgesucht und waren eigentlich zunächst gar nicht dafür gedacht, nach San Marino mitzunehmen. Mit anderen Worten: Sie wurden für eine Verwendung in der Zukunft entwickelt. Um sie aber schon für San Marino nutzen zu können, wurde in Japan Tag und Nacht gearbeitet und Flugzeugkapazitäten dank der Zusammenarbeit mit dem Transportunternehmen zur Verfügung gestellt. Die Belohnung dafür war ein Doppelsieg für Ferrari. Was für ein großartiges Wochenende für Briudgestone!"
Wenn Hamashima über den Kurs von Barcelona redet, dann schaut er sogar gerne noch weiter in die Vergangenheit zurück: "Der 'Cirquit de Catalunya' ist jene Strecke, auf der Panis 1997 Zweiter wurde, wie sich vielleicht noch viele erinnern. Beim gleichen Rennen lagen die Bridgestone-Fahrzeuge am Ende der Qualifikation ganz hinten. Obwohl wir neue Reifen dabei hatten, die sich bei den Tests als beste Wahl herausgestellt hatten, konnte uns unser Wettbewerber in der Qualifikation komplett niedermachen."
"Auch wenn Jackie Stewart, der Besitzer von Stewart-Grand-Prix noch sagte, dass morgen ein ganz anderer Tag sein würde, so kann ich mich doch noch daran erinnern, wie abends beim Dinner eine ziemlich trübselige Stimmung herrschte. Aber wie Stewart gesagt hatte, wandte sich im Rennen das Blatt völlig. Die Bridgestone-Reifen waren wie schon beim Test gesehen stabil und zeigten eine gute Haftungsleistung. Im Gegensatz dazu warf der Reifen von Goodyear Blasen und gab wenig Grip ab, so dass Panis Gegner für Gegner von hinten bis nach vorne überholen konnte."
"An diesem Beispiel kann man festmachen, dass der Kurs hart zu den Reifen ist, sowohl was den Abrieb als auch die Hitzegenerierung angeht. Da der Kurs hart zu den Reifen ist, wollen wir Spezifikationen anbieten, die sich bei den Tests mit Rekordrunden bewiesen haben. Von den Streckenbedingungen wird abhängen, ob die weiche oder harte Mischung zum Einsatz kommen wird, die auf die Balance des Autos großen Einfluss haben können. Ferrari scheint nach den letzten Testergebnissen überlegen zu sein."
Dennoch hat der Japaner die silberne Michelin-bereifte Konkurrenz auf der Rechnung: "Einige werden sich wohl daran erinnern, dass Mika Häkkinen im letzten Jahr bis zur letzten Runde führte. Der Spanien-Grand-Prix ist also eines der stärkeren Rennen von McLaren. Obwohl das Gerücht die Runde macht, dass McLaren schlecht mit den Reifen zurechtkommt, müssen wir vorsichtig sein. Auf jeden Fall aufpassen müssen wir auf Williams. Wenn sie erst einmal ein gutes Setup haben, mit dem sie die lange Gerade ausnutzen können, wo sie ihre volle Motorpower ausspielen können, kann das Team vielleicht sehr stark werden."

