• 27.05.2002 12:53

  • von Fabian Hust

Häkkinen ohne Freibrief bei McLaren-Mercedes

Mika Häkkinen könnte in die Formel 1 zurückkehren, doch eine Garantie auf ein Cockpit bei McLaren hat der Finne nicht

(Motorsport-Total.com) - Wird Mika Häkkinen wieder in die Formel 1 zurückkehren? So richtig mag da keiner dran glauben. Als sich der Finne in Monte Carlo den Fotographen stellte, da wirkte er wie ein Rennfahrer, der seinen Helm nicht mehr so schnell abstauben möchte. Sechs Kilo hat der zweifache Formel-1-Weltmeister zugenommen, was man vor allem an seinem braun gebrannten Gesicht erkennen konnte. Die Kilos wären "ohne Probleme" wieder abzutrainieren, wie Häkkinen beteuert, doch auf der anderen Seite macht er zurzeit liebend gerne "viel Urlaub".

Titel-Bild zur News: Mika Häkkinen, Sohn Hugo und Ehefrau Erja

Mika Häkkinen: Wird der Familienvater ein Formel-1-Comeback geben?

Der mittlerweile 17 Monate alte Sohn Hugo ist seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten und er war an diesem Wochenende deutlich medienfreundlicher als Häkkinen, der seine Pressekonferenz abhielt, danach jedoch nur sehr widerwillig den einen oder anderen zögerlichen Satz in die Mikrophone der Presse stieß. Doch eines steht fest: Selten hat die Rückkehr eines ehemaligen Formel-1-Fahrers so viele Sympathien geweckt. Selbst die größten Michael Schumacher-Fans baten um Autogramme und hatten ihren Spaß, der lebensfrohen Familie bei ihrem mediengerechten Auftritt zuzuschauen.

Es gibt in der Geschichte der Formel 1 ausreichend Beispiele, dass eine Auszeit zu neuen Höchstleistungen beflügeln kann, doch es gibt im Moment auch genügend andere Gründe, die ein Comeback Häkkinens als unwahrscheinlich erscheinen lassen. Den teuer eingekauften Kimi Räikkönen wird man für den Finnen nicht auf die Straße setzen und ein David Coulthard ist billiger als Mika und hat gezeigt, dass auch er Rennen gewinnen kann, wenn man ihm das richtige Material dazu gibt. Selbst bei McLaren-Mercedes ist man skeptisch, ob man schon im nächsten Jahr den großen Rückstand auf Ferrari wird wettmachen können.

Eine Garantie, dass Mika Häkkinen ein Cockpit bei McLaren-Mercedes bekommt, wenn er sich zum Comeback entscheidet, gibt es jedenfalls nicht: "So läuft das nicht", so Teamchef Ron Dennis gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuters'. "Wenn Mika für uns fahren möchte, dann liegt es an uns, zu entscheiden, ob das das Richtige für das Team ist. Jeder der für das Team fährt versteht, dass sie ein Teil des Teams sind aber nicht alleine da stehen. Das Team wird vom Management geleitet und nicht von einem bestimmten Fahrer."

Abschreckend war für den 33-jährigen Häkkinen in Monte Carlo sicherlich das große öffentliche Interesse, das der zurückhaltende Finne so gar nicht mag. Dem gegenüber stand der Sieg von David Coulthard, in dessen Haut der "fliegende Finne" wohl sicherlich an diesem Tag gerne gesteckt hätte. Doch Teamchef Ron Dennis glaubt nicht, dass Häkkinen sich von solchen Vorkommnissen steuern lässt: "Er kennt die Formel 1, ein einziges Rennen wird da keinen großen Einfluss haben. Mikas Entscheidung wird in den nächsten paar Wochen getroffen werden und ich denke nicht, dass diese auf Grund der Ereignisse heute oder in diesem Jahr fallen wird."

Ob sich Mika Häkkinen tatsächlich nicht von den Vorstellungen des Teams beeinflussen lassen wird, ist mehr als fraglich. Gerade ein Fahrer wie Mika Häkkinen, der sportlich und finanziell seine Ziele erreicht hat, will wohl nur dann noch einmal zurückkehren, wenn er die Aussicht auf Erfolge hat. "Wenn ich zurückkomme, dann mit Sicherheit bei McLaren", schloss Michael Schumachers "Lieblingsgegner" eine Rückkehr in einem anderen kategorisch Team aus.

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