• 27.05.2002 13:42

  • von Fabian Hust

Renault blickt FIA-Entscheidung gelassen entgegen

Bei Renault ist man offenbar überzeugt davon, dass Jarno Trulli nicht nachträglich disqualifiziert werden wird

(Motorsport-Total.com) - Jarno Trulli kann in dieser Saison wirklich nicht beneidet werden. Bisher stand der Römer im Schatten von Jenson Button, in diesem Jahr ist nämlich der Italiener der Neuling im Team, nun muss er das durchmachen, was Button im letzten Jahr gegen Giancarlo Fisichella durchmachte. Die ersten Rennen für Trulli bei Renault waren enttäuschend: Dreher in Australien, Ausfälle in Malaysia und Brasilien, Platz neun in San Marino, ein zehnter Rang in Spanien und ein erneuter Ausfall in Österreich.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore und Jarno Trulli

Das Renault-Team muss um die Punkte von Monaco zittern

In Monte Carlo gelang dem Italiener dann endlich dank einer perfekten Fahrt eine Zielankunft in den Punkten. Rang vier war wohl das Maximum, was an jenem Tag im Bereich des Möglichen lag, doch bei der Untersuchung der Autos entdeckten die Rennkommissare ein fehlendes Sigel am Getriebe des Renault und man erklärte somit das Rennergebnis ab dem vierten Platz bis zum Dienstag für provisorisch.

Der Bekanntgabe des Motorsportweltverbandes FIA am Dienstag blickt man bei Renault gelassen entgegen: "Alle Softwareprogramme sind legal. Ich weiß, dass sie die Systeme checken wollen, aber ich habe keinen Zweifel, dass sie als legal erklärt werden", so Technikdirektor Mike Gascoyne gegenüber unseren Kollegen von 'Formula 1'. Die FIA wird in den kommenden Stunden die Software aus der Elektronik-Einheit herunterladen und mit der freigegebenen Version vergleichen.

Von einer möglichen Disqualifikation würde Jordan-Honda mit Giancarlo Fisichella, Heinz-Harald Frentzen im Arrows und Rubens Barrichello profitieren, der von Platz sieben auf den sechsten Rang nach vorne rutschen würde. Sollte die Software aber legal sein, so wird Jarno Trulli seinen Platz wohl behalten dürfen.

Bestraft werden könnte jedoch das Team. Einen ähnlichen Fall gab es im Jahr 2000 beim Österreich-Grand-Prix, als an der Elektronik-Box von Mika Häkkinens Auto ein Sigel fehlte. Der Finne durfte seine Punkte behalten, das Team bekam die Zähler jedoch aberkannt. Das wiederum würde insbesondere das Sauber-Team freuen, das sich im direkten Duell mit den Franzosen um den vierten Platz der Konstrukteurswertung befindet.