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  • 20.03.2014 18:14

  • von Timo Pape

Häkkinen: Doppelte Punkte könnten eine Katastrophe bedeuten

Mika Häkkinen ist kein Freund der doppelten Punkte beim Saisonfinale 2014 in Abu Dhabi - Seine Rechtfertigung ist allerdings nicht allzu überzeugend...

(Motorsport-Total.com) - Durch das allgemeine Meckern und Murren über den Sound der neuen Formel 1 wäre ein Streitthema fast in Vergessenheit geraten: die doppelten Punkte zum Saisonfinale. So soll der Sieger des letzten WM-Laufs 2014 in Abu Dhabi bekanntlich 50 statt 25 Punkte erhalten - gerade mit Blick auf die Ungewissheiten dieser Saison eine empfindliche Neuregelung. Nun lässt mit Mika Häkkinen aber mal wieder ein ehemaliger Fahrer vom Leder.

Titel-Bild zur News: Mika Häkkinen

Mika Häkkinen hätte seine beiden Titel auch bei doppelten Finalpunkten gewonnen Zoom

"Ich bin zehn Jahre lang in der Formel 1 gefahren und habe zweimal die Weltmeisterschaft gewonnen. In beiden jenen Saisons wurde die Meisterschaft im letzten Rennen entschieden", erinnert sich der mittlerweile 45-Jährige bei 'Alan Brazil Sports Breakfast'. Zunächst erinnert er sich an die Saison 1998, in der er seinen ersten Titel im McLaren holte. "Beim ersten Mal habe ich gegen Michael Schumacher gekämpft, und die Punktedifferenz beim Rennstart betrug ungefähr drei Punkte."

So wettert Häkkinen gegen die neue Idee, die das Saisonfinale spannender machen soll. "Die neue Punkteregelung könnte zur Katastrophe werden - ich hätte diese beiden Weltmeisterschaften nicht gewonnen wegen ihr. Ich glaube nicht, dass das eine brillante Idee ist - ganz und gar nicht." Ganz so präsent scheinen Häkkinen die Details seiner beiden Titelgewinne aber nicht mehr zu sein...

Tatsächlich hatte der Finne 1998 nach dem Rennen am Nürburgring - damals noch als Großer Preis von Luxemburg tituliert - vier Zähler Vorsprung auf den kommenden Rekordchampion Schumacher. Schließlich gewann Häkkinen aber auch das Saisonfinale in Suzuka (während Schumacher ausfiel) und wurde mit 14 Punkten Vorsprung Weltmeister. In jenem Jahr hätte sich bei doppelten Final-Punkten nichts Grundlegendes verändert, außer dass der Vorsprung 24 Punkte betragen hätte.

"Ich glaube nicht, dass das eine brillante Idee ist - ganz und gar nicht." Mika Häkkinen

Nicht viel anders hätte es ein Jahr später ausgesehen. Im Jahr 1999 ging Häkkinen mit einem Rückstand von vier Punkten auf Eddie Irvine ins Saisonfinale, doch auch diesmal gewann der "fliegende Finne" in Japan, während Irvine nur Dritter wurde. So stand Häkkinen schließlich mit zwei Punkten Vorsprung (76:74) erneut als Weltmeister fest. Doppelte Punkte hätten auch hier den Vorsprung nur noch deutlicher gemacht (86:78). Wie dem auch sei - Häkkinen mag keine doppelten Punkte.


Fotostrecke: Meet the Häkkinens