Haas-Team: Wer den neuen Formel-1-Boliden designt

Wer beim US-amerikanische Haas-Team, das 2016 in die Formel 1 einsteigen wird, in den Schlüsselposition sitzt und wie die Vorbereitungen voranschreiten

(Motorsport-Total.com) - Das neue Haas-Team von Boss Gene Haas und Teamchef Günther Steiner nimmt weiter Formen an. Nachdem man die Marussia-Fabrik in Banbury übernommen hat und in Zukunft von drei Basen aus operieren will, gibt die Truppe, die 2016 in die Formel 1 einsteigen will, nun weitere Schlüssel-Personalentscheidungen bekannt. Steiner hat sich dabei im Formel-1-Fahrerlager bedient: Dave O'Neill wird Teammanager, Ben Agathangelou Aerodynamikchef und Rob Taylor Chefdesigner.

Titel-Bild zur News: Günther Steiner

Haas-Teamchef Günther Steiner engagierte alte Bekannte für sein Team Zoom

O'Neill war von 1998 bis 2005 bereits Teammanager bei Jordan, ehe er nach einem Abstecher in die A1GP-Serie 2009 zum Manor-Team, das später auch Virgin und Marussia hieß, in die Formel 1 zurückkehrte. Damals war es seine Aufgabe, innerhalb von nur einem halben Jahr ein Einsatzteam auf die Beine zu stellen. Eine Aufgabe, die er nun auch bei Haas bewältigen muss.

Agathangelou schon 2001 mit Steiner bei Jaguar

Agathangelou ist ein alter Bekannter von Steiner, der vor mehr als zehn Jahren gemeinsam mit Niki Lauda als Sportdirektor bei Jaguar arbeitete. Bereits damals fungierte der Brite griechischer Abstammung, der seinen Formel-1-Einstand 1994 bei McLaren feierte, als Aerodynamikchef - er arbeitete auch bereits für Tyrrell, Honda, Benetton, Red Bull und zuletzt für Ferrari. Bis März 2012 war er in Maranello für den Umbau des veralteten Windkanals zuständig. Da Haas eng mit Ferrari und auch mit Dallara, wo Agathangelou als Ingenieursberater arbeitete, kooperieren wird, gilt er als logische Besetzung.

Chefdesigner Taylor, der bereits 27 Jahre Formel 1 auf dem Buckel hat, war in der Vergangenheit wie Agathangelou bei Jaguar. Von 2006 bis 2010 leitete er die Designabteilung bei McLaren, ehe er zu Marussia wechselte, wo er den Posten des stellvertretenden Chefdesigners bekleidete. Er und Agathangelou haben für Haas mit Hilfe des Windkanals in Maranello bereits ein 60-Prozent-Windkanalmodell des Boliden für die Saison 2016 designt.

Günther Steiner

Schon in seiner Jaguar-Ära arbeitete Steiner mit Agathangelou zusammen Zoom

Teamchef Steiner betont, dass man sich mit den Vorbereitungen voll im Plan befindet: "Obwohl noch viel Arbeit vor uns liegt, haben wir für das Haas-Team bereits vieles bewältigt, um 2016 konkurrenzfähig in der Startaufstellung zu stehen." Das führt er auch auf die technische Partnerschaft mit Ferrari zurück, "die es uns erlaubt hat, unser Auto und unser Team mit hohem Tempo zu entwickeln."

Steiner: Vorbereitungen voll im Zeitplan

Im Gegensatz zu Toyota 2001 will man im Jahr vor dem Einstieg keine Tests durchführen, auch die Herangehensweise mit drei Teambasen in den USA, Italien (Dallara) und Großbritannien sowie die enge Zusammenarbeit mit Ferrari sind unkonventionell. "Der Weg, den wir beschreiten, ist neu und anders", erklärt der Südtiroler, "aber er funktioniert. Wir halten an unserem Plan und an der Formel 1 fest. Und was am wichtigsten ist: Wir befinden uns im Zeitplan."

Er verspricht, dass man in einem Jahr ein funktionierendes Formel-1-Team auf die Beine gestellt haben wird: "Zu diesem Zeitpunkt im kommenden Jahr werden unsere Autos bereits erprobt sein, und wir werden die letzten Vorbereitungen für Melbourne treffen."