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  • 28.02.2016 15:51

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Haas' Luxusproblem: Ein Energydrink muss nicht sein

Gene Haas denkt über Sponsoren aus dem Endkunden-Segment nach und sieht in Erfolgen gegen europäische Teams den Schlüssel zum Publikumserfolg in den USA

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Einsteiger Haas denkt darüber nach, sein Projekt künftig nicht mehr als reines Marketing für das eigene Maschinenbau-Unternehmen zu refinanzieren, sondern größere Sponsoren an Land zu ziehen. Wie Teampatron Gene Haas am Rande der Testfahrten in Barcelona schildert, gibt es in North Carolina entsprechende Überlegungen. Jedoch mangelt es noch an konkretem Interesse von Firmen. "Wenn der richtige Sponsor kommt", erklärt der Multimillionär, "dann vollziehen wir eine Änderung."

Titel-Bild zur News: Gene Haas

Steht finanziell nicht im Regen: Unternehmer Gene Haas Zoom

Haas rechnet damit, dass entsprechende Angebote in den Briefkasten flattern, wenn seine Piloten Romain Grosjean und Esteban Gutierrez für die erhofften WM-Punkte sorgen. Schließlich haben sich die jüngsten Formel-1-Einsteiger nicht mit Ruhm bekleckert. "Wir waren noch nicht auf der Strecke und haben ergo auch nichts zu verkaufen. Da haben Leute Angst, ihren Namen zu verschandeln", weiß Haas und will mit Leistung ein Renommee schaffen.

Er hofft: "Treten wir professionell auf, sind wir auf einem Niveau, auf dem wir respektiert werden." Bei möglichen Partnern denkt Haas an Branchen, die schon die Konkurrenz erschlossen hat. Dabei schielt er auf Produkte für Endkonsumenten. "Man sieht Energydrinks", nimmt er auf Red Bull, Monster bei Mercedes und Hype bei Force India Bezug, denkt aber auch an nordamerikanische Konsumgüter. "Warum nicht ein US-amerikanisches Produkt in der Welt vermarkten?", fragt sich Haas.

Dringend angewiesen ist das Projekt auf einen externen Geldgeber aber nicht, schließlich soll auch die Lackierung im Stile und den Farben des hauseigenen Maschinenbaus für ein Umsatzplus bei Haas sorgen: "Wir brauchen letztlich keine Geldgeber und sind nicht verzweifelt. Wir haben ein vernünftiges Budget und wir sind effizient", beruhigt der Teamboss. Von seinem patriotischen Ansatz der ersten Monate scheint Haas abgerückt: "Wir wollen ein US-Team sein und tun, was wir können, um das zu zeigen."


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"Aber Grundgedanke ist es, Motorsport zu betreiben", sagt er und hofft, die Formel 1 in den Vereinigten Staaten mit sportlichen Erfolgen populärer zu machen. "In den USA lieben die Menschen Sport. Sie mögen den Wettbewerb. Aber man will eine Verbindung. Es hieß früher: 'Das sind Europäer, wer ist das?' Jetzt wollen sie wissen, wie schlecht wir sind oder ob wir die Europäer schlagen können. Wenn ja - oder wenn wir mithalten -, dann werden sie zuschauen."