• 28.02.2013 12:26

  • von Dominik Sharaf

Gutierrez: Sportlich erste Sahne, im Flieger zweiter Klasse

Der Sauber-Pilot fiebert seiner Rennpremiere in der Formel 1 entgegen und sorgt selbst für Erwartungsdruck - Mehr Vorbereitungszeit als Einsatzfahrer

(Motorsport-Total.com) - 17 Mal wird er noch wach, dann ist Esteban Gutierrez ein waschechter Formel-1-Pilot. Nach drei Jahren als Testfahrer bei Sauber wird der Mexikaner in rund drei Wochen in Melbourne erstmals an einen Grand-Prix-Start rollen. "Jetzt wird alles Realität, vorher waren es Gedankenspiele", schreibt der 21-Jährige in seinem Tagebuch für 'Formula1.com'. Zum fixen Personal der Königsklasse zu gehören habe großen Einfluss auf seinen Lebensstil und sein Gemüt. "Es geht nicht nur um mich, es geht auch um meine Familie."

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez

Esteban Gutierrez hat sich und seine Fitness auf Vordermann gebracht Zoom

Gutierrez ist sich darüber im Klaren, dass nicht zuletzt die Erfolge seines Landsmannes Sergio Perez bei den Schweizern die Erwartungen haben in die Höhe schnellen lassen. "Ich versuche, den Druck beiseite zu schieben", erklärt der frühere GP3-Champion und Meisterschaftsdritte der abgelaufenen GP2-Saison. "Der hat immer mit den Erwartungen der Mitmenschen zu tun. Aber derjenige, der Resultate erwartet, bin in erster Linie ich." Hausgemachter Druck kann ebenfalls zur Belastung werden.

Gutierrez erkennt die Vorteile seines neuen Jobs: "Ich kann mich nun voll und ganz auf eine Sache konzentrieren", beschreibt er das Ende des Spagats zwischen der Formel 1 und diversen Nachwuchsklassen. Zuvor habe sein Fokus sowohl auf der GP2 als auch auf seinen Verpflichtungen als dritter Fahrer gelegen. Die gewonnene Zeit hat der Teamkollege Nico Hülkenbergs allen voran genutzt, um sich in körperliche Topform zu bringen: "Ich habe das Gefühl, angekommen und bestens für Australien vorbereitet zu sein."

Hart schuften statt entspannt genießen hieß es in der Vorbereitung. Glamour und Jetset sind Gutierrez dabei vorenthalten worden. "Diese schönen Annehmlichkeiten, den VIP-Bonus, habe ich nicht erlebt", so der Mexikaner, der sich noch nicht im Kreise der Sportprominenz sieht. "Da geht es nicht so sehr darum, Formel-1-Fahrer zu sein, sondern berühmt. Und davon bin ich ein ganzes Stück entfernt."