• 22.02.2013 19:27

  • von Dominik Sharaf

Gutierrez: Wenn sich Erfahrung im Kiesbett versteckt

Der Sauber-Pilot ist froh, seinen C32 auch bei Regen auf Herz, Nieren und Offroad-Qualitäten geprüft zu haben: "So ein Szenario könnte es in Rennen geben"

(Motorsport-Total.com) - Ein Mexikaner im Regen, das klingt eher nach Kleinholz als nach schnellen Zeiten. Esteban Gutierrez bewies, dass Schubladendenken auch in der Formel 1 bestraft wird. Mit einer Bestmarke von 1:26.239 Minuten am Freitag in Barcelona war der Rookie als Fünfter gut unterwegs und scheute die kühlen Bedingungen, bei denen kaum ein Pilot seine Pneus auf Temperatur brachte, nicht. 96 Runden spulte er bei seinem Debüt auf feuchter Strecke ab - so viele wie kein anderer am Abschlusstag.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez

Esteban Gutierrez hatte nicht immer so viel Asphalt unter den Rädern Zoom

Tom McCullough erklärt, dass bei den Schweizern erst das Auto und später der Fahrer im Vordergrund stand: "Während der kurzen Trockenperiode am Vormittag haben wir einen Aerodynamik-Test beendet und so wertvolle Daten für die Vorbereitung der kommenden Woche gesammelt", so der Chefingenieur. "Dann galt es, Esteban mit Blick auf die Saisonvorbereitung viel Zeit im Auto zu geben." Schließlich hatte der 21-Jährige den Sauber zuvor noch nie im Regen bewegt.

Das wurde schnell deutlich: Am Vormittag fuhr Gutierrez Kurve fünf etwas zu optimistisch an und landete nach einem Quersteher im Kiesbett. Nach der Mittagspause war es der Formel-1-Neuling, der bei strömendem Regen und schwierigen Bedingungen die Zeitenjagd eröffnete. Nur eine halbe Stunde später bereute er es, denn der C32 parkte erneut abseits der Piste. Immerhin vermied er in Kurve vier knapp einen Einschlag in die Reifenstapel. "Es war wichtig, Erfahrung zu sammeln", resümiert Gutierrez.

Er fühlt sich gut vorbereitet, sollte es eines Tages bei einem Wolkenbruch um Positionen und WM-Punkte gehen. "Es war besonders am Vormittag sehr interessant, als die Bahn erst feucht war und dann abtrocknete", findet Gutierrez und meint, es sei wichtig gewesen, diesen Wechsel zu fühlen. "Ich war dazu in der Lage, mit Trockenreifen unter wirklich kniffligen Bedingungen zu fahren - das ist ein Szenario, das mir durchaus im Rennen widerfahren könnte", weiß der Mexikaner.

"Am Nachmittag konnte ich dann die Intermediates mit den Vollregenreifen vergleichen. Ich habe eine Menge gelernt und das brauchte ich", erklärt Gutierrez. In der gesammelten Zeitenliste von Barcelona stehen für ihn nur eine Bestmarke von 1:25.125 Minuten und Rang 18 zu Buche, während Teamkollege Nico Hülkenberg mit dem dritten Platz und einer fast drei Sekunden schnelleren Marke glänzte - allerdings macht das Wetter diesen Vergleich im Prinzip überflüssig.


Fotos: Esteban Gutierrez, Testfahrten in Barcelona


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