• 25.05.2014 09:05

  • von Dieter Rencken

Gutierrez: "Als Fahrer hast du keinen Einfluss"

Sauber-Pilot Esteban Gutierrez arbeitet unentwegt an seiner eigenen Leistung, um die Schwächen seines Teams auszugleichen, und sticht dabei auch Adrian Sutil aus

(Motorsport-Total.com) - Beim Qualifying zum Grand Prix von Monaco, dem sechsten Rennen der Formel-1-Saison 2014, konnte sich Sauber-Pilot Esteban Gutierrez schon zum vierten Mal in diesem Jahr gegen seinen Teamkollegen Adrian Sutil durchsetzen. Mehr als Platz 17 war jedoch nicht drin. Der Mexikaner gibt daher im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' zu, dass es ihm manchmal schwer fällt, sich zu motivieren, verliert dabei aber nicht den Glauben ans Team.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez

Esteban Gutierrez ist mit sich zufrieden - Jetzt muss es nur noch bei Sauber klappen Zoom

Frage: "Esteban, du hast dich schon wieder vor deinem Teamkollegen qualifiziert..."
Esteban Gutierrez: "Ja, das stimmt. Aber ein Ergebnis bleibt ein Ergebnis."

Frage: "Liegen dir die Updates mehr als ihm?"
Gutierrez: "Ich glaube nicht, dass man da einen Unterschied machen kann. Ich persönlich habe zusammen mit meinen Ingenieuren an einigen Dingen gearbeitet, um die Herangehensweise zu optimieren. Deswegen glaube ich, dass ich im Vergleich zum vergangenen Jahr gute Fortschritte gemacht habe. Ich kann jetzt selbstbewusster fahren und mehr ans Limit gehen."

"Wir können zwar insgesamt nicht zufrieden mit unseren Ergebnissen sein, aber ich nutze diese Zeit auch, um an meinen eigenen Leistungen zu arbeiten. Wenn wir uns dann den anderen Teams annähern können, bin ich vielleicht schon ein kompletterer Fahrer. Im Moment ist es natürlich schwierig, die Motivation zu finden, für jeden im Team. Aber es ist wichtig, dass wir zusammenhalten. Wir wissen, dass wir ein gutes Team sind und in der Vergangenheit auch gute Zeiten hatten. So hart die Situation momentan auch sein mag, wir müssen alle an einem Strang ziehen, damit wir da auf lange Sicht wieder herauskommen."


Fotos: Esteban Gutierrez, Großer Preis von Monaco


Frage: "In welchem Bereich gibt es deiner Meinung nach die größten Probleme an eurem Auto?"
Gutierrez: "Wir haben große Probleme mit den Reifen. Daher kamen auch die aerodynamischen Probleme. Funktionierende Reifen würden auch den mechanischen Grip bringen. Es ist schwierig, das Problem präzise zu beschreiben. Das ist manchmal auch sehr frustrierend. Man steigt aus dem Auto und denkt sich 'Okay, ich habe mich wohl gefühlt, ich bin am Limit gefahren, ich haben einen guten Job erledigt', dann schaut man sich die Zeiten an und es war gar nichts. Das macht es kompliziert. Es ist eine Kombination aus vielen verschiedenen Sachen, und wir müssen Schritt für Schritt nach Lösungen suchen."

Frage: "Abgesehen von Abtrieb, Grip und mechanischen Grip, wie würdest du die reine Leistungsstärke eures Autos mit den anderen vergleichen?"
Gutierrez: "Das kann man in den ersten paar Runden der Rennen beobachten, da kann ich weiter vorne mithalten. Und dann wird es schwierig mit unserer Leistung. Es ist eine Herausforderung. Ich als Fahrer habe da keinen großen Einfluss. Es liegt nicht in meinen Händen und ich kann nicht viel dagegen tun. Ferrari gibt sich große Mühe und ausgehend vom Beginn der Saison haben wir ja auch schon gute Fortschritte gemacht. Aber es ist nicht gerade ideal."