Günther Steiner: Haas muss noch Boxenstopps trainieren

Beim neuen Formel-1-Team Haas F1 müssen die Zahnräder ineinander greifen - Auch an der Abstimmung der Mechaniker und Ingenieure wird beim Test gearbeitet

(Motorsport-Total.com) - Das Testdebüt des neuen Haas F1 kann als gelungen bezeichnet werden. Bis auf den ersten Tag, als ein gebrochener Frontflügel für Schlagzeilen sorgte, lieferte der VF-16 ein solides Debüt ab. Dass der Wagen in enger Kooperation mit Ferrari sowie Dallara entstanden ist, zahlt sich aus. Offen ist, ob die Mannschaft bei der Rennpremiere in Melbourne alle Abläufe umsetzen kann. Neben Taktik und Strategie geht es dabei auch um Routineangelegenheiten wie Boxenstopps. Eine kleine Unachtsamkeit könnte ein gutes Ergebnis zunichtemachen.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez

Auch die Abläufe der Boxenmannschaft müssen trainiert werden Zoom

Am Standort im englischen Banbury hat das Team ein Testauto aufgebaut, damit die Mechaniker Boxenstopps trainieren können. Trotzdem ist Teamchef Günther Steiner realistisch: "Wir müssen noch mehr Boxenstopps üben. Es ist doch eine andere Sache, wenn man das Auto in der Fabrik auf den Boxenplatz schiebt, als wenn es von selbst hineinschießt. Das war eine neue Erfahrung für die Jungs und es war der Plan, das etwas mehr zu tun."

Umfangreich üben konnten die Mechaniker bei ersten Test nicht. Das soll beim zweiten Barcelona-Test in der kommenden Woche nachgeholt werden. "Die meisten von ihnen haben Formel-1-Erfahrung", sagt Steiner über seine Mannschaft. "Einige sind aus der GP2, sind also auch nicht unerfahren. Es geht aber mehr darum, dass die Leute zusammenarbeiten müssen. Der Reifenwechsel muss in kürzester Zeit geschehen."

"Sie wissen, was sie zu tun haben, aber müssen üben, richtig zusammenzuarbeiten. Wann kommt er etwa genau mit dem Reifen drauf? Es geht um Körpersprache und solche Dinge", beschreibt der Südtiroler die menschliche Komponente beim Boxenstopp. Generell herrscht bei Haas F1 Enthusiasmus. Die Basis für eine erfolgreiche Formel-1-Zukunft ist gelegt. Nun muss es in der Praxis bei den Rennen umgesetzt werden.

Nach dem ersten öffentlichen Auftritt findet Steiner lobende Worte: "Ich bin positiv überrascht, wie gut alle zusammengearbeitet haben. Die Mechaniker haben sich schnell auf das neue Auto eingestellt, wie viel schneller sie geworden sind. Man kann das richtig in Zeit bemessen. Aber man kann auch die größere Zuversicht bei ihnen sehen. Sie sind über die vier Tage deutlich selbstsicherer geworden. Sie sind sehr enthusiastisch. Fahrer und Ingenieure hingegen kennen sich bereits und wissen, wie sie miteinander reden müssen."