Großer Preis von San Marino: Jaguar-Vorschau

Trotz starker Performance in Brasilien leer ausgegangen ? aber jetzt freut man sich bei Jaguar auf den Europaauftakt in Imola

(Motorsport-Total.com) - Nach drei eher mäßigen Vorstellungen bei den Überseerennen freut sich das Jaguar-Team nun auf den Europaauftakt der Formel 1. Obwohl Mark Webber und Antonio Pizzonia noch keinen einzigen Punkt einfahren konnten, ist die Truppe vor dem Grand Prix von San Marino zuversichtlich.

Titel-Bild zur News: Antonio Pizzonia

Bei Jaguar gerät Antonio Pizzonia unter Druck – er muss bald punkten

"Nach Marks beeindruckender Vorstellung und der guten Arbeit des Teams, welches das Auto von Antonio reparieren musste, war es natürlich frustrierend, dass wir durch die FIA-Entscheidung, den Sieg in Brasilien Giancarlo Fisichella zuzusprechen, unsere beiden Punkte wieder verloren haben", erklärte David Pitchford, Management-Direktor des Rennstalls. Gleichzeitig betonte er aber die Freude über den ersten Sieg seit Jahren für Ford-Cosworth.

Dann wandte er sich wieder Jaguar zu: "Wir haben einen Tag in Silverstone die Aerodynamik und die Modifikationen unseres Benzinsystems getestet. Außerdem gehen die Tests und Simulationen in der Fabrik weiter, wo wir uns mit aerodynamischen Verbesserungen und dem Benzinverbrauch beschäftigen. In Imola wird die Temperatur bei weitem nicht so hoch sein wie bei den ersten drei Rennen, daher kommt auch den Reifen besondere Bedeutung zu."

Im Blickpunkt stand bei Jaguar in den vergangenen Tagen aber ein Problem mit der Benzinzufuhr, wegen dem Webber in Interlagos mehr Gewicht als eigentlich nötig mitschleppen musste. Auch der Verbrauch als solches soll während der nächsten Rennen gesenkt werden, weil man dadurch an strategischer Flexibilität hinzugewinnt. Pitchford: "Am Freitag in Imola können wir die von uns in die Wege geleiteten Maßnahmen erstmals verifizieren."

Mark Webber zeigte sich "enttäuscht" über die im Nachhinein aberkannten Punkte von Brasilien, gewann dem Wochenende aber etwas Positives ab: "Wir sind sehr zufrieden mit der Pace des Fahrzeugs gewesen und hoffen jetzt, dass wir diese Basis in die nächste Phase der Weiterentwicklung transferieren können. Seit Brasilien haben wir uns den Benzinverbrauch vorgenommen und Antonio hat die Veränderungen einen Tag lang in Silverstone getestet."

"Ich freue mich, wieder in Europa zu sein. Die letzten drei Rennen waren sehr anstrengend für das Team und es macht einen riesigen Unterschied, weniger fliegen zu müssen", erklärte er. "Die Strecke in San Marino macht Spaß. Ich kam in der Formel 3000 zweimal auf das Podium, habe einmal gewonnen und wurde einmal Dritter, und natürlich wäre es mir am liebsten, das auch mit dem Jaguar-Team zu erreichen."

Realistisch betrachtet freilich wird so ein Erfolg nicht möglich sein. Dafür kann er sich mit den für ihn absolut aufregenden Kurven 'Tosa' und 'Rivazza' trösten: "Da werden dem Fahrer und dem Auto 100 Prozent und noch mehr abverlangt. Jedenfalls freue ich mich sehr auf die Strecke in Imola und nach meinem Totalschaden von Brasilien ist es eine Bestätigung für die harte Arbeit im Team, dass wir jetzt schon für das nächste Rennen bereit sind."

"Nach drei Rennen auf drei Kontinenten ist es schön, wieder in Europa zu sein", ergänzte dann sein Teamkollege Antonio Pizzonia. "Die Strecke in Imola hat ein paar erstaunliche Kurven, aber auch solche, die keine Fehler verzeihen. Nach Brasilien habe ich einen Tag in Silverstone getestet, wo wir gemeinsam mit Cosworth an dem Benzinverbrauchs-Problem gearbeitet haben ? neben anderen Dingen, versteht sich."

Nun müsse man diese Arbeit während der Freitagstests verifizieren, um dann die restlichen Programmpunkte des Wochenendes in Angriff nehmen zu können. Pizzonia ist dafür recht optimistisch: "Die Michelin-Reifen haben bisher gut funktioniert und es wird interessant zu sehen, wo wir in Imola stehen. Leistung, Traktion, Abtrieb und gute Bremsen sind hier die Schlüsselfaktoren, aber die letzten Jahre haben gezeigt, das auch das Wetter eine Rolle spielen kann."