• 14.05.2003 14:14

  • von Marco Helgert

Großer Preis von Österreich: McLaren-Vorschau

Nach dem enttäuschenden Spanien-Grand-Prix, bei dem kein McLaren das Ziel erreichte, soll es auf dem A1-Ring wieder aufwärts gehen

(Motorsport-Total.com) - Der Vorsprung des McLaren-Mercedes-Teams auf den Hauptwidersacher Ferrari schmolz in Spanien zusammen. Noch führt die britisch-deutsche Allianz in beiden Weltmeisterschaftwertungen, doch Ferrari hat in Barcelona gezeigt, wie schwer der neue F2003-GA zu schlagen ist. Dennoch freut sich das Team auf das anstehende Rennen in der Steiermark.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

So soll die Konkurrenz die McLaren-Mercedes sehen - von hinten

"Der letzte Grand Prix war für mich und das Team sicherlich schwierig", erklärte Kimi Räikkönen, der in Spanien beim Start auf den stehenden Jaguar von Antonio Pizzonia auffuhr, "aber so ist das Rennfahren nun mal, und nun freue ich mich auf das Rennen Österreich und hoffe, dass ich ein paar Punkte sammeln werde."

"Der A1-Ring hat Ähnlichkeit mit einer Kart-Strecke", fuhr der Finne fort. "Er ist kurz, nur 4,3 Kilometer lang, mit schnellen Geraden, die von engen Kurven begrenzt werden. Durch die Länge ist es der Kurs mit der niedrigsten Rundenzeit der derzeitigen Formel-1-Strecken."

"Andere Eigenschaften des Kurses sind, dass er wenig Grip bietet und man große Höhenunterschiede während einer Runde überwindet", so Räikkönen weiter. "Die Kombination aus schnellen Geraden und engen Kurven erfordert einen Kompromiss beim Setup, damit das Auto die gesamte Runde über schnell ist. Außerdem werden die Bremsen stark beansprucht."

"Auch wenn man nicht die Höchstgeschwindigkeiten, wie beispielsweise in Monza mit über 300 km/h, erreicht, so ist es dennoch ein schneller Kurs, der einen hohen Vollgasanteil hat", erklärte der 23-Jährige abschließend, der 2001 im Sauber den vierten Rang auf dem A1-Ring einfahren konnte.

Der A1-Ring bietet viele Überholmöglichkeiten

"Barcelona war kein ideales Wochenende, doch immerhin fühlte sich das Auto am Rennsonntag gut an, was positiv war", erklärte David Coulthard, der in Spanien nach einer Kollision mit Jenson Button sein Rennen beenden musste. "Nun freue ich mich auf Österreich, ein Rennen, dass ich immer genieße."

"Der A1-Ring wird häufig kritisiert, aber er bietet viele Überholmöglichkeiten und scheint interessante Rennen hervorzubringen", fuhr der Schotte fort. "Die ersten beiden Kurven, Castrol und Remus, sind die beiden wichtigsten Stellen zum Überholen. Die Castrol-Kurve ist eine jener engen Kurven, die für Startunfälle berühmt ist."

Der Kurs liegt dem Schotten sehr, daher "habe ich auch einen guten Rekord hier, den ich in diesem Jahr fortsetzen will", so Coulthard. "Seit die Formel 1 1997 nach Österreich zurückkehrte, habe ich einen Sieg, vier zweite Plätze und einen sechsten Platz im letzten Jahr erreicht."

Auch McLarens Geschäftsführer Martin Whitmarsh möchte die Enttäuschung des Spanien-Grand-Prix zurücklassen: "Der Spanien-Grand-Prix war ein enttäuschendes Wochenende für das West-McLaren-Mercedes-Team, aber auch wenn wir keine Punkte holten, so behielten wir unsere starke Position in den Meisterschaften, und die Saison ist noch lang."

"Kostanz ist der Schlüssel in allen Bereichen, und wir arbeiten hart daran", fuhr der Brite fort. "Der A1-Ring ist eine stark veränderte Version des legendären Österreichrings, der, obwohl er einige berühmte Rennen hervorbrachte, aus Sicherheitsgründen ab 1988 aus dem Kalender gestrichen wurde."

Die Erfolgsserie auf dem A1-Ring soll fortgesetzt werden

Seit 1997 fährt die Formel 1 auf dem A1-Ring, und McLaren-Mercedes gewann drei der sechs bisher ausgetragenen Rennen. Darüber hinaus brachte man bisher immer mindestens ein Auto unter die besten Sechs. "Diesen Trend wollen wir in diesem Jahr fortsetzen", so Whitmarsh abschließend.

"Auf dem A1-Ring haben wir in den vergangenen Jahren viele Überholmanöver gesehen, gerade in den ersten beiden engen Rechtskurven", erklärte Mercedes-Motorsportdirektor Norbert Haug. "Die Streckenoberfläche bietet wenig Grip, und die engen Kurven an den Enden der langen Geraden fordern die Bremsen. Auch für die Motoren ist der Österreich-Grand-Prix mit 72 Prozent Vollgasanteil eine harte Prüfung."