• 23.05.2003 17:43

  • von Marco Helgert

Großer Preis von Monaco: Sauber-Petronas-Vorschau

Nach dem Doppelausfall beim Österreich-Grand-Prix möchte das Sauber-Team die entgangenen Punkte in Monaco einfahren

(Motorsport-Total.com) - Der Österreich-Grand-Prix war für das Sauber-Team eine Enttäuschung. Heinz-Harald Frentzen konnte nach zwei Startabbrüchen noch nicht einmal die Aufwärmrunde in Angriff nehmen, und Nick Heidfeld hatte nach seinem tollen vierten Startplatz mit einem massiven Leistungsverlust seines Motors zu kämpfen. Dennoch freut sich das gesamte Team auf das anstehende Rennen in Monaco.

Titel-Bild zur News: Heinz-Harald Frentzen und Nick Heidfeld

Frentzen und Heidfeld freuen sich auf das Rennen im Fürstentum Monaco

"Monaco ist wahrscheinlich jene Rennstrecke im Formel-1-Kalender, auf der dem Fahrer die größte Bedeutung zukommt, und wo er wirklich einen Unterschied machen kann. Durch Entschlossenheit und fahrerisches Können hat er die Möglichkeit, Besonderes zu leisten", erklärte Saubers Technischer Direktor Willy Rampf. "Es gibt keinen Kurs, auf dem wir fahren, der diesem hier auch nur annähernd ähnelt. Die Herausforderungen sowohl an die Piloten als auch an das Team sind einzigartig."

Monaco ist für die Autos sehr belastend

"Die Leitplanken und Wände sind sehr nah an der Strecke, und es gibt nur kurze Gerade, die die engen Kurven miteinander verbinden. Außerdem ist die Oberfläche ziemlich holprig, sodass die Fahrer kaum Zeit zum entspannen haben. Monaco belastet auch sehr stark die Fahrzeuge. Wir fahren dort mit maximalem Abtrieb und man braucht viel Power, um den Hügel hinauf zu beschleunigen. Ebenso sind eine gute Traktion und Grip gefordert, um aus den langsamen und mittelschnellen Kurven heraus zu beschleunigen."

"Wichtig ist bei starken Bremsmanövern auch eine gute Stabilität, wie zum Beispiel bei der Mirabeau und der Schikane, bei der die Telemetrie Fliehkräfte von beinah 5G aufzeigt", so der Deutsche weiter. "Dieses Jahr ist die Wahl der richtigen Strategie aufgrund des neuen Reglements ganz besonders komplex. Weil in Monaco kaum Überholmöglichkeiten bestehen, ist ein vorderer Startplatz wichtig. Das würde nach einem leichten Fahrzeug, also mit wenig Benzin im Tank, verlangen. Aber gleichzeitig muss die optimale Distanz bis zum ersten Boxenstopp bedacht werden. Es wird also eine besondere Herausforderung, nicht nur für die Fahrer, sondern auch für die Renningenieure."

Nick Heidfeld gewann bereits in Monaco

Nick Heidfeld verschweigt nicht, dass er die Strecke in Monaco besonders mag: "Ein Fahrer sollte eigentlich keine Lieblingsstrecke haben, aber ich muss zugeben, dass Monte Carlo meine ist", so "Quick Nick". "Ich habe einige gute Erinnerungen an frühere Erfolge hier, einschließlich meines Sieges in der Formel 3, die einst ein Rahmenrennen des Grand Prix war. Aber das ist nicht der einzige Grund. Monaco stellt wie kein anderer Kurs ganz besondere Anforderungen an den Fahrer. Die Leitplanken sind sehr dicht an der Strecke, und es gibt nur wenige Auslaufzonen."

"Das heißt, dass man absolut präzise fahren muss - und das in jeder einzelnen Runde. Besonders im Qualifying ist es wichtig, dass man versucht, so viel wie möglich zu erreichen, ohne den schmalen Grat zwischen Ruhm und Desaster zu überschreiten. Weil alles so nah an einem dran ist, spürt man dort erst richtig die Geschwindigkeit. Und natürlich kennt jeder den Grand Prix von Monaco. Wenn du hier gut abschneidest, dann weißt du, du bist wahrlich ein gutes Rennen gefahren."

Frentzen: "Monaco ist einer der Höhepunkte im Jahr"

Heinz-Harald Frentzen genießt im Fürstentum den Luxus, nach seinen Einsätzen im Sauber in die heimische Wohnung zurückkehren zu können: "Monaco ist einer der Höhepunkte im Jahr. Ich mag die Strecke wirklich sehr und das nicht nur, weil ich während des Rennwochenendes daheim essen und in meinem eigenen Bett schlafen kann", so Frentzen. "Es ist einer dieser Kurse, die du liebst, aber auch manchmal hasst."

"Es ist solch ein herausforderndes Rennen, und nirgendwo sonst muss man in jeder Kurve derartig aufpassen. Man wird hier selbst für den kleinsten Fehler hart bestraft, und schon landet man an der Mauer. Man sucht hier immer das Limit, und um die besten Rundenzeiten zu bekommen, bewegt man sich stets an der Grenze. Mein größter Erfolg hier war meine Pole Position 1997. So etwas beschert dir so viel Befriedigung! Aber meine besten Ergebnisse hier waren zwei vierte Plätze, und ich würde sehr gern einmal in meiner Karriere in der Fürstenloge stehen."