• 03.03.2003 15:08

  • von Marco Helgert

Großer Preis von Australien: Renault-Vorschau

Vor dem ersten Saisonrennen untermauert Renault die Ambitionen, den Aufwärtstrend des Vorjahres fortzusetzen

(Motorsport-Total.com) - Mit einem neuen Fahrer und guten Testergebnissen beginnt auch für Renault am Wochenende die Saison erst richtig. Die Franzosen sind frohen Mutes, ihren Aufwärtstrend aus dem letzten Jahr fortzusetzen, zumal sich die Rahmenbedingungen im Sinne des Teams entwickelt haben.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli und Fernando Alonso

Jarno Trulli und Fernando Alonso sind für den Saisonstart gerüstet

Mit Jarno Trulli und dem sehr talentierten Fernando Alonso besitzt man eine gute Fahrerpaarung und es gab genug Zeit, den neuen Renault R23 auf Herz und Nieren zu testen. Dennoch freut man sich auf das erste Rennen, weil "die Resultate der Wintertests oftmals etwas irreführend sein können", wie Renaults Chefingenieur Pat Symonds klarstellte.

"Der Kurs im Albert Park bietet einige Herausforderungen", fuhr der Brite fort. "Oftmals fährt das Auto erstmals hier in heißen äußeren Bedingungen und die Streckenoberfläche ist sehr unterschiedlich gegenüber den Strecken der Wintertests. Eine wichtige Charakteristik der Strecke ist außerdem die Beanspruchung der Bremsen. Zum ersten Mal wird hier wirklich etwas von den Bremsen verlangt."

Wie in jedem Jahr spielt die Zuverlässigkeit beim ersten Rennen eine entscheidende Rolle. Egal wie viele Testkilometer Renault zurückgelegt hat, eine genaue Standortbestimmung ist erst im Rennen selbst möglich. "Wir hoffen, dass sich die gute Zuverlässigkeit des Autos bei den Wintertests auf das erste Rennen überträgt", sagte Symonds.

Auch für den Motor wird das erste Rennen Neuland sein. Bei den bisherigen Testfahrten bot sich keine Gelegenheit, das neue Triebwerk bei hohen Außentemperaturen zu fahren. Das Hauptaugenmerk liegt daher auf den "Einstellungen des Motors und der Effizienz der Wasser- und Öl-Kühlung", wie Rémi Taffin, Renningenieur von Fernando Alonso, bestätigte.

Auch für den Technischen Direktor Mike Gascoyne fällt es schwer, vor dem Wochenende eine Standortbestimmung durchzuführen. "Obwohl es viele unbekannte Faktoren gibt, müssen wir uns nach vorne orientieren und nicht auf die Teams hinter uns schauen. Unsere Testzeiten deuten an, dass wir gut bei der Musik sind, aber um etwas sagen zu können, müssen wir bis Australien warten", sagte der Brite.

Den Fahrern Jarno Trulli, Fernando Alonso und Allan McNish, der die Freitagstests absolvieren wird, ist die Freude über den Saisonbeginn anzumerken. "Alles sieht viel, viel besser aus als am Beginn der Saison 2002", zieht Jarno Trulli ein kurzes Fazit. "Wir haben über den Winter hart gearbeitet und wissen, was wir tun müssen, um optimal mit den Veränderungen zurechtzukommen. Ich glaube, wir werden daraus einen Vorteil schöpfen", sieht der Italiener außerdem nur Vorteile an der Teilnahme an den Freitagstests.

Fernando Alonso ist nach einem Jahr Pause, in der er als Testfahrer für Renault tätig war, wieder als Rennfahrer in Australien. "Wenn man in der Startaufstellung steht und die Ampel noch rot ist, darauf wartet, dass die Kupplung beißt, hat man ein ganz spezielles Gefühl, das man mit nichts vergleichen kann", ist der Spanier voll Vorfreude. "Ich weiß, dass ich ein besserer Fahrer bin als letztes Jahr. Das Team weiß, dass wir ein konkurrenzfähiges Auto haben. Wir alle sind sehr optimistisch", so der erst 21-Jährige abschließend.

Auch Allan McNish, der das Team am Freitag bei den Testfahrten verstärken wird, sieht einem erfolgreichen Wochenende entgegen und kann auch gut damit leben, dass er nur für die Testfahrten mitgereist ist. "Wir haben ein Paar zusätzliche Hände eines Rennfahrers im Team, was hilfreich sein könnte, weil ich schon einmal in Melbourne gefahren bin. Nach dem Rennfahren ist das die nächstbeste Sache", sagte der Schotte.