• 03.03.2003 14:18

Interview: Renault-Chefingenieur Pat Symonds

Renaults erfahrener Chefingenieur erklärt, wie er mit seinem Team in Melbourne zum Erfolg kommen will und was er sich erwartet

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Pat, wo liegen die größten Herausforderungen am Rennwochenende in Melbourne?"
Pat Symonds: "Unsere Hauptaufgabe ist, mit dem neuen Grand-Prix-Format zurechtzukommen, aber auch, es so gut wie möglich auszuschöpfen. Die Herausforderung teilt sich in zwei Kategorien auf. Zuerst einmal müssen wir sicherstellen, dass nichts falsch gemacht wird, denn jetzt sind wir über Jahre nach einem bestimmten Schema vorgegangen und da ist es verlockend, weiterhin so zu handeln. Zweitens müssen wir unseren Wettbewerbsvorteil unter den neuen Regeln umsetzen."

Titel-Bild zur News: Renault-Chefingenieur Pat Symonds

Pat Symonds ist als Chefingenieur auch für die Rennstrategie zuständig

Frage: "Und woher soll dieser Wettbewerbsvorteil kommen?"
Symonds: "Der größte Teil, wo wir die neuen Regeln erforschen müssen, liegt in der Strategie für das Rennen, weil man da jetzt auch das Qualifying miteinbeziehen muss. Die Entscheidungen der vergangenen Jahre sind jetzt völlig irrelevant, denn die Strategie ist viel variabler geworden und das wird sich speziell in den ersten Rennen zeigen, wo sich alle erst darauf einstellen müssen. Unser Team hat außerdem die zusätzliche Hilfe der Tests am Freitag. Obwohl die anfangs meist schmierige Strecke in Melbourne bedeutet, dass wir wahrscheinlich nicht alle zwei Stunden produktiv nutzen können, sollte es doch einen bedeutsamen Vorteil bringen."

Frage: "Wie stark schätzt Du das Team in Australien insgesamt ein?"
Symonds: "Der Saisonbeginn ist immer aufregend, denn obwohl man im Winter ein Gefühl dafür bekommt, wo man ungefähr steht, werden bei den Tests doch Spielchen gespielt. Jedenfalls hat unser Auto auf schwierigen Kursen sehr gute Zeiten erzielt. Der Schritt im Bereich der Aerodynamik ist sehr groß, aber leider haben wir mit dem Motor in Sachen Leistung und Zuverlässigkeit noch Schwierigkeiten. Diese jetzt aufgezählten Faktoren bestimmen unsere Erwartungshaltung für Melbourne."