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  • 09.10.2015 15:56

  • von Dominik Sharaf

"Großer Ärger" über Japan-Schlappe: Lauda stärkt Rosberg

Der Mercedes-Verantwortliche unterstellt Nico Rosberg Kämpferqualitäten: "Wenn ein Rennfahrer in dieser Situation aufgibt, darf er keiner sein"

(Motorsport-Total.com) - Der Japan-Grand-Prix war für Nico Rosberg eine gewaltige Pleite. Niederlage im Teamduell gegen Lewis Hamilton, dazu die harte Fahrweise des Ex-Kumpels, die bei der Teamführung nicht auf Missfallen stieß. War der Deutsche vor den TV-Kameras und den Diktiergeräten der Journalisten bestrebt, die positiven Aspekte des Rennens in Suzuka herauszustreichen, hat er sich intern offenbar anders geäußert. Rosberg habe sich darüber "sehr geärgert", lässt Niki Lauda am 'Sky'-Mikrofon durchblicken.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda, Nico Rosberg

Niki Lauda und Nico Rosberg: Zwischen den beiden scheint es zu stimmen Zoom

Der Aufsichtsratsvorsitzende des Mercedes-Teams deutet an, dass es seinem Piloten um das direkte Duell mit Hamilton in den ersten Kurven ging und nicht um sein langsames Loskommen an der grünen Ampel. "Der Start war in Wirklichkeit kein Problem", stellt Lauda klar. "Er hatte die Pole-Position." Rosberg hat Grund, sich zu ärgern, schließlich zog er zum wiederholten Male den Kürzeren, als er mit dem Stallgefährten auf der Stecke die Klingen kreuzte. Prominentester Fall: Bahrain 2014.

Aufgegeben hätte Rosberg aber auch wegen eines auf 48 Punkte angewachsenen Rückstandes in der WM-Gesamtwertung nicht, meint Lauda: "Im Gegenteil", weiß die Rennlegende aus Wien. "Hinzu kommt, dass ein Rennfahrer - und er ganz besonders - gar nicht aufgeben kann und darf. Du musst dich immer wieder hochfahren." Qualitäten als Stehaufmännchen bewies der Wiesbadener in seiner Mercedes-Zeit zu Genüge, als er nach Siegesserien Hamiltons zurück auf die oberste Stufe des Podests fand.

Könnte es schon beim Russland-Grand-Prix in Sotschi, der am Wochenende steigt, soweit sein? Lauda kann es sich vorstellen: "Er wird wieder versuchen, die Pole-Position herauszufahren und einen guten Start hinzubekommen. Das liegt in der Natur. Wenn ein Rennfahrer in dieser Situation aufgibt, darf er kein Rennfahrer sein", findet Lauda und stärkt Rosberg den Rücken: "Das macht Nico sicher nicht."