• 01.07.2001 17:58

  • von Marcus Kollmann

Großartiges Ergebnis für Ferrari

Michael Schumachers Sieg und Rubens Barichellos dritter Platz ließen die Italiener jubeln

(Motorsport-Total.com) - Für die Scuderia Ferrari gab es am Ende des 72 Runden langen Rennens in Magny-Cours jeden erdenklichen Grund, um glücklich zu sein. Michael Schumacher hatte den Grand Prix nämlich nach exakt 1:33.35.636 Stunden gewonnen und Teamkollege Rubens Barrichello komplettierte dieses gute Ergebnis mit seinem dritten Platz. Möglich wurde der heutige Erfolg für das Team aus Maranello auf Grund der Boxenstoppstrategie, welche Rubens Barrichello mit 3 Stopps von Startplatz acht auf das Podium brachte, sowie Michael Schumacher nach seinem ersten Stopp die Führung übernehmen ließ, welche er anschließend nicht mehr aus den Händen gab.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher holte in Magny-Cours den fünften Sieg

Michael Schumacher: "Beim Start hatte ich ein Problem mit der Kupplung weshalb ich auch beinahe meine Position an David verloren hätte. Es ging in der ersten Kurve zwischen uns ziemlich eng zu. Ich war auf der Innenseite, er war auf der Außenseite. Ich wusste, dass ich vor ihm bleiben müsste, da sonst unsere Strategie nicht aufgegangen wäre. Nachdem sich diese Situation aber entspannt hatte lag ich hinter Ralf. Er war im ersten Rennabschnitt sehr schnell, jedoch hat unsere Strategie besser funktioniert. Die Tatsache, dass Ralf bei seinem ersten Boxenstopp ein Problem hatte, hat uns auch ein wenig geholfen. Mein zweiter Reifensatz war wirklich gut, sodass ich damit richtig schnell fahren konnte. Ich glaubte sogar damit zu fliegen, so gut war dieser Satz. Jedoch bereitete mir der letzte Reifensatz Probleme. Hier gewonnen zu haben ist ein großartiges Ergebnis und Rubens hat seinerseits alles getan, damit Ferrari heute wirklich einen perfekten Tag erleben durfte. Solange es mathematisch gesehen aber nicht unmöglich ist mich in der Weltmeisterschaft noch zu besiegen, solange werde ich weiterhin realistisch bleiben und hart kämpfen. Mein Vorsprung ist schon sehr komfortabel, jedoch gibt es noch 70 Punkte und sieben Rennen zu gewinnen."

Rubens Barrichello: "Ich muss gestehen, dass ich ein wenig überrascht bin auf dem Podium gestanden zu haben. Heute Morgen hatten wir die Probleme mit der Abstimmung, welche mich in der Qualifikation gehandikapt hatten, aussortiert, weshalb mein Auto für das Rennen viel besser war. Ich habe zum Anfang Benzin gespart und dann meldete sich das Team bei mir über Funk. Man schlug mir eine Drei-Stopp-Strategie vor. Ich fragte nach, ob ich so noch weiter nach vorne kommen würde außer die beiden Jordans zu überholen, und habe dann zugestimmt. Ich muss dem Team dafür wirklich danken, denn das Rennen war schon wirklich anstrengend. Mein letzter Reifensatz hat mir dann durch seinen frühen und starken Verschleiß einige Probleme bereitet, jedoch war es insgesamt ein problemfreies Rennen. Mit diesem Reifensatz musste ich zwar auf den Geraden nicht langsamer fahren, jedoch beim Anbremsen der Haarnadelkurve hatte ich Probleme. David konnte sich so zwei Mal neben mich setzen. Einmal, als ich normal an meinem Bremspunkt gebremst hatte und beinahe von der Strecke geflogen wäre, und das andere Mal als ich von einem zu überrundenden Auto aufgehalten wurde. Der Zweikampf war jedoch gut und ich wusste, dass ich auf Grund meiner Startposition kämpfen würde müssen. Von Platz 8 auf Platz 3 vorgefahren zu sein ist wirklich eine tolle Leistung. Ich freue mich für das Team, welches dank Michaels Sieg und meinem dritten Platz Frankreich mit vielen Punkten verlassen wird."

Jean Todt, Ferrari-Sportdirektor: "Ich bin mit dem Endergebnis dieses Grand Prix sehr zufrieden. Zum einen wegen Michaels Sieg, zum anderen wegen Rubens toller Leistung. Er ist aus der vierten Startreihe losgefahren und konnte sich gleich beim Start um zwei Plätze verbessern. In der darauf folgenden Runde hat er einen weiteren Platz gut gemacht. Er hat heute wirklich das Beste aus der kurzfristig geänderten Strategie gemacht. Durch das heutige Resultat haben wir unseren Vorsprung auf unseren ärgsten Verfolger weiter ausbauen können, was ein tolles Geschenk für mich ist, wo ich doch heute mein achtes Jahr bei Ferrari feiere. Wir müssen aber weiterhin mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben und mit äußerster Konzentration bis zum Ende des Jahres arbeiten. Auch wenn das heute mein Heim-Grand-Prix war, habe ich Rubens Renningenieur Carlo Cantoni in Vertretung all unserer Ingenieure die Trophäe für den Konstrukteur in Empfang nehmen lassen, da sie es waren die ein schwieriges Wochenende zu einem brillanten Abschluss gebracht haben."