powered by Motorsport.com
  • 10.08.2015 10:01

  • von Roman Wittemeier

Grand Prix von Australien: Die Formel 1 bleibt teuer

Der australische Bundesstaat Victoria bereitet seine Steuerzahler auf weitere Formel-1-Ausgaben vor: 170 Millionen Euro Defizit bis zum Jahr 2020

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 startet seit Jahren traditionell mit dem Grand Prix von Australien in Melbourne in ein neues Jahr. Dies wird auch in Zukunft so sein, denn der Formel-1-Kalender für die Saison 2016 weist erneut das Rennen im Albert Park als erstes Rennen aus. Jährlich strömen zahlreiche Fans an die Strecke und machen aus dem Event in Melbourne eine regelrechte Party - allerdings eine mit einem "finanziellen Kater" im Anschluss.

Titel-Bild zur News: Melbourne

Die Formel 1 gastiert bis mindestens 2020 weiterhin im Albert Park in Melbourne

Der Grand Prix von Australien schreibt seit Jahren rote Zahlen. Im vergangenen Jahr musste ein Defizit von umgerechnet rund 40 Millionen Euro ausgeglichen werden. Das Geld stammt aus den Steuereinnahmen des Bundesstaates Victoria, was nicht alle Einwohner von Melbourne und Umgebung jubeln lässt. Die örtlichen Veranstalter stellen jedes Jahr die Defizite und die Werbewirksamkeit der Formel 1 gegenüber. Unter dem Strich soll sich die hohe Investition lohnen.

"Wenn man sich andere Sportevents anschaut, dann kosten die auch Geld - egal, wie man es dreht und wendet", argumentiert der neue Melbourne-Grand-Prix-Promoter John Harnden gegenüber '3AW Radio'. Wenn der Albert Park umgerüstet werde, müssten die Kosten logischerweise aus öffentlichen Kassen gedeckt werden. Harnden geht davon aus, dass es bis 2020 (Ende des aktuellen Vertrages mit der FOM) im Schnitt eine Lücke von rund 34 Millionen Euro zu schließen gilt.

"Wir haben die Umsätze in den zurückliegenden Jahren immer weiter steigern können. Wir müssen zusehen, dass wir diesbezüglich weiter zulegen, aber viel steckt da nicht mehr drin", blickt Harnden auf die Einnahmenseite. Die Zuschauerkapazitäten seien aktuell begrenzt. Ein Ausbau der Tribünen auf 100.000 Plätze sei keine Alternative. Die Kosten für eine solche Erweiterung könnten durch den Verkauf zusätzlicher Eintrittskarten "niemals abgedeckt" werden, heißt es.