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Gracia: Keine Menschenrechts-Verletzungen in Bahrain

FIA-Vizepräsident Carlos Gracia hält an seiner Meinung fest, dass der Grand Prix von Bahrain 2011 stattfinden soll und bestreitet Menschenrechts-Verletzungen

(Motorsport-Total.com) - Die Entscheidung der FIA, den Grand Prix von Bahrain am 30. Oktober nachzuholen, stieß weltweit auf heftige Kritik. Als Sündenbock muss FIA-Vizepräsident Carlos Gracia herhalten, der als Sonderbeauftragter von Präsident Jean Todt nach Bahrain geschickt wurde und dessen Bericht als Grundlage für eine Neuaustragung herangezogen wurde.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Fernando Alonso

The Show must go on! FIA-Vizepräsident Gracia pocht auf einen Start in Bahrain

Ex-FIA-Boss Max Mosley hatte gestern in einem Interview gemeint, dass Gracia aber weder Englisch, noch Arabisch spreche und von den Regierungsvertretern in Bahrain herumgeführt wurde, wodurch ein verzerrter Eindruck der Lage entstanden war. Zudem wäre es ihm gar nicht erlaubt gewesen, mit Regierungskritikern zu sprechen.

Doch jetzt meldet sich Gracia in spanischen Medien selbst zu Wort und nimmt zu den Vorwürfen Stellung: "Ich habe mit Menschenrechts-Gruppen gesprochen und sie haben mir gesagt, dass die Menschenrechte nicht verletzt werden. Das sind frei geäußerte Meinungen. Ich glaube, dass die Meinungen der Leute vor Ort mehr wert sind als die derer, die keine Kenntnisse über die Lage besitzen."

Meldungen aus Bahrain zufolge wurden erst in der vergangenen Woche Proteste der Opposition von der Polizei mittels Tränengas, Gummigeschoßen und Lärmgranaten gewaltsam aufgelöst - davon will Gracia aber nichts wissen: "Wenn diese Proteste stattfinden, dann nützt die Opposition ein großes Ereignis, um Aufmerksamkeit zu erlangen und um ein Bild einer Situation zu zeichnen, das nicht der Realität entspricht."

Es wird nun befürchtet, dass der Formel-1-Grand-Prix zum politischen Spielball werden könnte: Die Regierung möchte den Eindruck einer heilen Welt vermitteln, während die Demonstranten auf ihre schwierige Situation im Insel-Königreich aufmerksam machen wollen. Auch diesbezüglich hegt der Spanier aber keine Befürchtungen: Das Rennen könne stattfinden, "wenn die Sicherheitsmaßnahmen in und außerhalb des Kurses angemessen sind. Und wenn es kontrollierte, gewaltlose Proteste gibt, dann ist das für uns keine schlimme Sache."