Glock: "Wir rätseln"
Der Deutsche analysiert sein Problem mit den Reifen und tappt im Dunkeln, warum mal er und mal sein Teamkollege Ärger mit den Pneus haben
(Motorsport-Total.com) - Für Timo Glock lief es nur gut, als er wenig Benzin an Bord hatte. Im dritten Qualifying-Teil, als er mehr Sprit mitführte, bauten die Reifen viel zu schnell ab: "Der zweite Qualifying-Teil war eigentlich ganz gut, doch dann hatten wir wieder dasselbe Problem mit dem letzten Reifen-Satz, dass wir uns nicht wirklich verbessern konnten", erzählte Trulli im Mediengespräch.

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Timo Glock wundert sich über die wechselnhaften Reifenprobleme
"Im dritten Qualifying-Teil war dies für mich einfach eine Erfahrung. Wir haben den Sprit eingefüllt und im ersten Versuch habe ich gar nichts hinbekommen", klagt der Toyota-Pilot. "Dann habe ich immerhin eine annähernde Runde hinbekommen, diese war dann aber auch nicht Besonderes. Deswegen bin ich sicherlich nicht ganz unzufrieden, dass ich es nicht so umsetzen konnte, wie ich wollte."#w1#
Welches Problem hat denn der Deutsche genau gehabt? "Das Problem war gewesen, dass nach einer knappen halben Runde der vordere linke Reifen anfing, Graining zu bekommen. Dann habe ich noch in Kurve elf und zwölf einen kleinen Fehler gemacht, dann war die Runde völlig im Eimer. Das Auto ist zwar relativ schwer, wir sind aber trotzdem mit der Runde nicht zufrieden. Das Auto an sich ist eigentlich ziemlich gut."
"Interessant ist, dass Jarno in Montréal mit den Reifen ziemliche Probleme hatte, und hier ich", analysiert der 33-Jährige. "Wir verstehen nicht, warum dies so ist. Normalerweise müsste mir die Strecke vom Fahrstil her ganz gut liegen. Aber irgendwie ist es genau umgedreht. Das verstehe ich nicht so genau."
"Aber jetzt sind wir erst einmal froh, dass wir mit beiden Autos im dritten Qualifying-Teil sind. Jarno hat eine super Runde hingelegt. Das muss man ganz klar sagen. Und für uns sieht es auch nicht so schlecht aus. Aber wie gesagt, ich wäre gern ein Stück weiter vorn gestanden und hätte eine einigermaßen gute Runde hinbekommen. Aber es hat nicht ganz so funktioniert."
Im Rennen sind das Ziel Punkte, wie Glock bekräftigt: "Ob wir dies dann hinbekommen, werden wir sehen. Aber wir haben heute Morgen erneut gesehen, dass wir über die Distanz ein ziemliches Problem mit den Hinterreifen bekommen. Bei mir, beim Jarno ist es nicht so. Deswegen müssen wir abwarten, wie es morgen läuft."
Grundsätzlich funktioniert das Auto jedoch in Frankreich gut: "Auf Strecken, auf denen man mit wenig Abtrieb fährt, hat unser Auto noch nie besonders gut funktioniert", erläutert der Wersauer. "Auf Strecken mit mittlerem Abtrieb, so wie jetzt hier, war es schon immer ganz gut."
Auch den Unterschied zwischen der weicheren und der härteren Mischung stuft Glock als "komisch" ein: "Jarno sieht gar keinen Unterschied, ich einen relativ großen. Wir lachen uns immer gegenseitig aus, wenn wir darüber sprechen. Denn wenn er den weichen Reifen auf zieht, ist dies kein Unterschied, wenn ich dies tue, dann habe ich zunächst einen völlig instabilen Reifen, weil er relativ viel schmiert und relativ viele Bewegungen in sich selbst hat."
"Das löste in meinen Augen auch das Graining aus, der Reifen wird dadurch aufgelöst. Beim Jarno ist das gar nicht der Fall, das sind beide Reifen gleich gut. Ich weiß nicht, ob dies mit dem Setup oder mit seinem Fahrstil zusammenhängt. Es steht für mich dahinter schon ein Fragezeichen, weil wir in den vergangenen zwei Rennen so extrem unterschiedliche Fahrzeuge hatten. Wir sind diesbezüglich am rätseln, vermutlich ist es eine Kombination aus einem anderen Setup und Fahrstil. Sobald ich Jarnos Setup übernehme, funktioniert das für mich nicht so richtig."

