Glock: "Kämpfen hart, um bester Neuling zu sein"

In Monza endet die Europa-Saison, doch für Virgin beginnt der Endspurt im Kampf um Platz zehn - und damit um die TV-Gelder von Bernie Ecclestone

(Motorsport-Total.com) - Für die Titelaspiranten geht es nun um die WM. Doch auch im hinteren Feld wird hart gekämpft: Virgin muss alles versuchen, um noch einen zwölften Platz in einem der sechs ausstehen Grands Prix herauszuholen, damit man sich in der Konstrukteurs-Wertung auf dem zehnten Platz festsetzt. Was der bringt? Die begehrten TV-Gelder von Bernie Ecclestone - gerade für ein Team wie Virgin mit Schmalspur-Budget nicht gerade nebensächlich. Doch dazu muss man erst einmal an HRT und an Lotus vorbeigehen.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Gelingt Virgin schon in Monza der heißersehnte zwölfte Platz?

"Es war großartig, nach der Pause in Spa wieder rennzufahren - das Tempo hat sich im letzten Teil der Saison bereits verschärft", fällt Virgin-Ass Timo Glock auf. "Ich freue mich auf die nächsten sechs Rennen, da die Spannung steigt und jeder hart kämpft, um seine Ziele zu erreichen." Bei Virgin ist dies eben dieser zehnte Platz - wie Glock bestätigt: "Wir unterscheiden uns nicht von den anderen Teams und werden bis zum Saisonende hart pushen, um das beste der neuen Teams zu sein."#w1#

Warum Glock Monza liebt

Der Highspeed-Kurs von Monza hat auch für Glock eine besondere Ausstrahlung: "Ich liebe es, in Monza rennzufahren. Es ist so eine großartige Strecke und ich liebe auch die Historie, die damit verbunden ist. Die alte Strecke mit der Steilwand ist spektakulär. Doch auch der Teil, wo wir heute fahren, unterscheidet sich stark von den anderen Strecken, auf denen wir fahren. Der Kurs ist sehr schnell und wir fahren mit einer Konfiguration für sehr wenig Abtrieb, um die notwendige Geschwindigkeit auf den Geraden zu erreichen."

Wo der Wersauer am meisten Spaß hat? "Mein Lieblingsstreckenteil ist Ascari", verweist er auf die schnelle Kurvenpassage nach der Unterführung. "Die Gerade nach der Parabolica ist im Qualifying toll, wenn du versuchst, das Maximum aus dem Auto herauszuholen und dann so spät wie möglich bremst."

Glocks Teamkollege Lucas di Grassi schwebt derzeit sowieso auf einem Hoch - die derzeitigen Kurse haben es ihm angetan: "Wenn ich an Monza denke, dann habe ich das selbe Gefühl wie vor dem letzten Rennen in Spa: Beide sind fantastische, legendäre Strecken, auf denen ich schon gefahren bin, doch im Formel-1-Auto sind sie noch spezieller." Wie er sich vorbereitet hat? "Ich habe viel mit dem Simulator gearbeitet und ich denke, dass wir ein gutes Paket für das Rennen haben. Jetzt müssen wir uns darauf konzentrieren, dass wir eine gute Balance für unser Paket mit wenig Abtrieb finden. Das Ziel ist das gleiche wie immer: Jetzt zählt alles, da wir in der Zielgeraden dieser Saison sind."¿pbvin|512|3090||0|1pb¿

Abschied von Europa

Genau dieser Fakt überrascht Teamchef John Booth: "Kaum zu glauben, dass nur noch sechs Grands Prix fehlen. Das Rennen ist jetzt bei allen Teams so richtig entbrannt, da jetzt alles gut ausgehen kann oder einem die Felle davon schwimmen. Wir müssen einfach in jeder Session bei jedem Rennwochenende die bestmögliche Leistung bringen, um unsere Ziele für die Debütsaison zu erreichen. Es ist kaum zu glauben, dass dies das letzte europäische Rennen der Saison ist und wir damit auch zum letzten Mal den Komfort und das familiäre Umfeld unserer Trucks und des Motorhomes haben werden - es hat uns gut gedient."

Auch Booth outet sich als Fan der Hochgeschwindigkeitsstrecke: "Es gibt keinen besseren Ort, um diesen Teil der Saison zu beenden, als in Monza, denn das ist wirklich eine fantastische Strecke. Das vergangene Rennwochenende in Spa war aufgrund der Wetterbedingungen und der Entwicklung des Renntages sehr herausfordernd, doch ich bin sehr zufrieden mit unserem Rennteam und mit den ständigen Verbesserungen, die wir in allen Bereichen gemacht haben."

Für Technikchef Nick Wirth stellt Monza freilich eine besondere Herausforderung dar, da es sich im Rennkalender 2010 um eine außergewöhnliche Rennstrecke handelt: "Der wunderschöne Kurs in Monza ist ganz anders als die anderen Strecken, weil man hier ein Setup für extrem wenig Abtrieb braucht. Mechanisch gesehen ist das Überfahren der Randsteine für die Rundenzeit entscheidend, ebenso braucht man einen großartigen Motor. Wir haben ein gutes Paket für diese Rennstrecke zusammengestellt. Mit unseren mechanischen Entwicklungen, die wir diese Saison gemacht haben, und unserem starken Cosworth-Motor hoffen wir, dass wir den Tifosi bei unserem letzten europäischen Rennen eine gute Show bieten können."