• 27.04.2008 13:03

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Glock: "Ich habe Jarno unterschätzt"

Timo Glock gibt zu, dass er Jarno Trulli nicht so stark erwartet hätte, und analysiert seine Probleme mit dem aktuellen Toyota

(Motorsport-Total.com) - Timo Glock hat bisher alle vier Qualifyings gegen Jarno Trulli verloren, startete im Durchschnitt um acht Positionen hinter dem italienischen Routinier in die Rennen. Der Zeitabstand betrug im Mittel knapp 1,2 Sekunden. Damit ist der Zauber seiner Überlegenheit in der GP2-Saison 2007 schon ein wenig verflogen.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock war im Stallduell bei Toyota bisher der klar unterlegene Mann

Woran das liegt, ist dem Toyota-Piloten immer noch nicht hundertprozentig klar, aber er hat zumindest erste Ahnungen: "Jarno reißt ganz extrem am Lenkrad, das habe ich durch die Onboardkamera gesehen. Ich habe das auch probiert, aber für mich funktioniert es nicht", so Glock. Aber er gibt nicht klein bei: "Mitte des Jahres will ich genauso schnell oder schneller sein als er. Das ist keine Vorgabe des Teams, sondern mein persönliches Ziel."#w1#

Glock leidet im dichten Mittelfeld

"Die zweieinhalb Zehntel, die mir zu Jarno fehlen, sind gleich mal sechs, sieben Plätze." Timo Glock

In Bahrain und an den ersten beiden Tagen in Barcelona waren es im Schnitt drei bis vier Zehntel, die dem 26-Jährigen auf seinen Stallkollegen gefehlt haben. Er selbst schätzt erstens den Zeitabstand anders ein und klagt auch über die erschwerenden Umstände: "Die zweieinhalb Zehntel, die mir zu Jarno fehlen, sind gleich mal sechs, sieben Plätze. Das macht mein Ziel, dieses Jahr in die Punkte zu fahren, deutlich schwieriger", meinte Glock über das härter denn je umkämpfte Mittelfeld.

"Ich muss ehrlich zugeben, ich habe Jarno unterschätzt - wie das jeder macht", sagte er. "Aber wenn man sich seine Daten ansieht, weiß man, dass er ein großes Kaliber ist. Mit zwei Zehnteln Abstand bin ich eigentlich ganz zufrieden, aber ich bin halt nicht der Typ, der sagt: 'Ich bin bis auf zwei Zehntel an einem der besten Qualifyer dran!' Er ist auf eine Runde mit einer der Schnellsten. Und wenn man sich die zwei letzten Rennen anschaut, dann ist er da auch gut."

Wind ist für Toyota ein Problem

"Wenn der Wind mal dreht, haben wir ein Problem." Timo Glock

Zunächst einmal gilt es, den aktuellen Toyota in den Griff zu bekommen, denn auch wenn Glock noch Kredit hat, könnte seine Karriere ein wenig ins Stocken geraten, falls er gegen Trulli permanent verlieren sollte. Aber der TF108 hat so seine Eigenheiten, von denen der Deutsche erst gestern im Qualifying wieder eine entdeckt hat: "Unser Auto ist anscheinend windanfällig. Wenn der Wind mal dreht, haben wir ein Problem", fiel ihm auf.

Und: "Das Fenster, in dem der Reifen und das Auto arbeiten, ist sehr klein. Wenn du in der Outlap im letzten Sektor Abstand nehmen musst, um freie Fahrt zu haben, dann kann es bei kühlen Bedingungen von 20 Grad schon sein, dass du mit der Reifentemperatur Probleme hast. Ich weiß nicht, wie das bei anderen ist, aber bei uns ist es so. Mir fällt es schwer, den Vorderreifen auf Temperatur zu bekommen, sodass er gleich im ersten Sektor funktioniert."

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