• 25.06.2011 21:07

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Glock: "Es kann mit der Zeit eng werden"

Der Marussia-Virgin-Pilot über das Qualifying in Valencia und die Angst, im Verlauf der Saison wieder weiter zurückzufallen

(Motorsport-Total.com) - Timo Glock beendete das Qualifying zum Großen Preis von Europa auf Position 21, direkt hinter den beiden Lotus. Dabei hatte der Deutsche nur 0,319 Sekunden Abstand auf Trulli: "Man muss fairerweise sagen, dass sich Jarno Trulli in seiner letzten Runde gedreht hatte, da war er in den ersten beiden Sektoren sehr, sehr gut unterwegs", meint der Wersauer. "Der Abstand auf Heikki Kovalainen ist der realistischere Abstand", so der Marussia-Virgin-Pilot weiter, der mehr als 0,8 Sekunden Rückstand auf den Finnen hatte.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Glock lässt die 107-Prozent-Regel etwas zittern, doch die Motivation stimmt immer

"Die Runde war auf jeden Fall gut. Das ganze Wochenende war bisher gut. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden. Ich hatte gestern einen relativ normalen Freitag und heute Morgen haben wir noch zwei, drei Kleinigkeiten verändert, die sehr positiv waren. Im Qualifying war es etwas schwierig, da sich die Asphalttemperaturen erhöht hatten. Da war das Auto etwas schwieriger zu fahren. Ich glaube auch, dass die Strecke etwas langsamer war als heute Morgen."

Kann man im Rennen mit nur einem Stopp fahren? "Ich bin selbst keinen Longrun gefahren. Jerome ist einen gefahren, und ich glaube, dass da der Reifen ganz gut ausgesehen hat. Aber ob das über die Distanz die schnellere Strategie ist, weiß ich nicht. Ich glaube, dass hier zwei Stopps die schnellere Strategie sind."

Wie kommt es, dass Marussia-Virgin in Valencia der Konkurrenz etwas näher gekommen ist? "Langsame Kurven tun unserem Auto einfach besser, und hier gibt es ja auch Stop-and-Go. Hier ist relativ wenig Aerodynamik gefragt. Das wird in Silverstone wohl wieder schwieriger werden. Soweit war es gut, und ähnlich wie in Monaco waren wir hier wieder näher dran. Es ist zwar hier kein richtiger Stadtkurs. Aber es macht Spaß und mir liegt die Strecke ganz gut."

Nach wie vor ist es für das Team jedoch so gut wie unmöglich, in die Punkte zu fahren. "Das wird schwierig. Dazu braucht es wieder ein Rennen, wie wir es in Kanada erlebt haben. Da brauchen wir Regen, Chaos und Glück."

Schon beim kommenden Rennen in Großbritannien könnte es wieder ganz anders aussehen: "Silverstone wird aufgrund der Charakteristik wieder eine andere Geschichte. Wir müssen abwarten, wie wir dort im Vergleich zu HRT aussehen. Hier sind wir aus irgendeinem Grund auch näher an Lotus dran. Für das Team ist das positiv. Aber wir müssen abwarten, wie es im Verlauf des Jahres weiter läuft."

Großartige Verbesserungen wird das Team am Auto nicht mehr vornehmen, denn nicht zuletzt aufgrund der Umstrukturierung an der Designer-Front arbeitet man bereits am Auto für 2012. Das könnte bedeuten, dass die 107-Prozent-Regel im Verlauf der Saison noch ein Thema wird.

"Es kann natürlich mit der Zeit eng werden", so der 29-Jährige. "Wir müssen sehen, wie schnell die Top-Teams vorne anziehen können. Mit Sicherheit wird Silverstone ein Rennen sein, wo bei den anderen Teams die nächsten Updates kommen."

Hoffnung macht Glock die Tatsache, dass der angeblasene Diffusor abgeschafft wird: "Es wird interessant sein zu sehen, wie sich das Verbot auf die einzelnen Teams auswirkt, besonders auf Red Bull und McLaren-Mercedes. Man muss sich nur einmal den Schritt anschauen, den sie mit Einführung dieses Systems gemacht haben. Es wird interessant sein zu sehen, was dies die Top-Teams kostet."

Wie auch immer es laufen wird, der "Kampfdackel" wird nicht aufgeben: "Ich verliere nie meine Motivation. Ich bin immer noch motiviert genug, den Rückstand auf Lotus so gering wie möglich zu halten. Ich möchte einfach immer das Beste aus dem Qualifying machen."