Glock: Bescheidene Ziele eines Ungeduldigen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Timo, das erste Rennen in deiner ersten kompletten Saison, siehst du das auch als erstes Rennen oder eher als Rückkehr in die Formel 1?"
Glock: "Ich denke, dass es schon eher ein erstes Rennen ist, denn es ist ja schon wieder ein paar Jahre her, dass ich gefahren bin. Deshalb ist es für mich schon wieder eine Art erstes Rennen. Es hat ja seitdem auch viele Änderungen gegeben in der Formel 1, Weiterentwicklungen in jeder Hinsicht. Das ist schon wieder etwas Neues."

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Timo Glock wagt noch keine genaue Standortbestimmung für Melbourne

Frage: "Hast du Spaß daran, ohne Traktionskontrolle zu fahren?"
Glock: "Es macht schon Spaß ohne Traktionskontrolle. Aber für mich war ein Auto immer schon dann ein wirkliches Rennauto, wenn du Slicks drauf hast und keinen Rillenreifen. Das benötigt schon einen anderen Fahrstil und da muss ich mich auch erst wieder darauf einstellen."#w1#

Punkte werden schwer

Frage: "Wie gut seid ihr aufgestellt für dieses Wochenende? Wie zuversichtlich bist du?"
Glock: "Das werden wir am Samstag nach dem Qualifying sehen oder dann, wenn das Rennen vorbei ist. Ich setze mir ganz bescheidene Ziele. Ich will einfach meine 100 Prozent geben und dann werden wir sehen, wo wir stehen. Es wäre schön, wenn wir in die Punkte fahren könnten, aber ich denke, das wird für mich schwierig werden. Bei Jarno Trulli müssen wir mal schauen. Er ist im Qualifying sowieso immer stark und da muss ich versuchen, dran zu bleiben. Dann werden wir sehen, ich habe keine Ahnung."

Frage: "Wo würdest du dich selbst von deinem Können her im Vergleich mit den anderen Deutschen einordnen?"
Glock: "Das ist schwierig, denn jeder hat verschiedene Voraussetzungen, was das Auto angeht. Ich weiß, dass BMW stärker ist, als sie es in den Tests gezeigt haben. Denn ich weiß, welche Set-Ups sie bei Tests fahren und wie sie da herangehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ähnlich sein wird wie im vergangenen Jahr. Vielleicht wird BMW sogar noch näher an McLaren dran sein. Dahinter kommt dann ein Knäuel, in dem alles zusammengepackt ist. Da hoffe ich, dass wir vorn dabei sind. Es kann aber sein, dass es von Rennen zu Rennen unterschiedlich ist, wer vorn ist, ob das mal Renault ist oder mal Red Bull oder wir. Das werden wir sehen."

Frage: "Wie gefällt es dir hier, die Stadt, das Flair, die Menschen?"
Glock: "Melbourne war schon immer einer der besten Grand Prix. Eigentlich ist es schade, dass es das erste Rennen der Saison ist, wenn es am Ende der Saison wäre, könnte man hier direkt noch zwei Wochen Urlaub machen. Ich bin seit Sonntag hier und es ist einfach eine geniale Stadt. Es ist ein guter Mix aus USA und Europa, das gefällt mir recht gut. Es ist eine schöne Stadt, es gibt gute Restaurants, du kannst gut essen gehen, kannst schön laufen gehen, du hast alles um dich herum."

Keine Reue

Frage: "Deine Karriere war nie einfach. Wenn du jetzt zurückblickst, zum Beispiel auf das Jahr in Amerika - bist du froh, dass du das gemacht hast? Oder denkst du dir, dass es doch hätte schneller gehen können?"
Glock: "Nein, im Endeffekt bin ich schon froh, dass ich es gemacht habe. Es war eine gute Erfahrung, hat sehr viel Spaß gemacht, war eine andere Art Rennen zu fahren und auf keinen Fall negativ."

Frage: "Was bist du menschlich für ein Typ, bis du eher geduldig oder eher ungeduldig?"
Glock: "Wenn es um den Erfolg geht, bin ich schon eher der Ungeduldigere. Ich will natürlich Rennen fahren, um zu gewinnen, aber im Endeffekt musst du in der Formel 1 Geduld haben. Deshalb müssen wir abwarten."

Frage: "Auf was freust du dich in diesem Jahr am meisten?"
Glock: "Das Nachtrennen wird glaube ich ganz witzig werden."