Hamilton: "Heikki und ich tragen gleiche Verantwortung"

(Motorsport-Total.com) - Ganz traditionell australisch warf Lewis Hamilton ein paar Bumerangs, bevor er sich am Donnerstag in Melbourne den Fragen der Journalisten stellte. Dabei ging es vor allem um sein gutes Verhältnis zum neuen Teamkollegen, Heikki Kovalainen. Nur: Vor einem Jahr herrschte mit Fernando Alonso zu diesem Zeitpunkt auch noch Harmonie...

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Strahlt Optimismus aus: Lewis Hamilton vor seiner zweiten Formel-1-Saison

Frage: "Lewis, kommst du in diesem Jahr selbstbewusster zum ersten Rennen als 2007?"
Lewis Hamilton: "Ja, auf jeden Fall. Mit der Erfahrung aus dem Vorjahr weiß ich jetzt, dass ich einen besseren Job machen kann. Die kleinen Schwächen, die wir hatten, versuchen wir auszumerzen. Selbst wenn wir dieses Jahr gewinnen sollten, wäre es nicht genug, denn man muss sich immer weiter steigern, aber ich spüre unglaublich viel Energie in mir - ich bin bereit! Das liegt am Selbstvertrauen und am Siegeswillen."#w1#

Verantwortung nicht größer als 2007

Frage: "Du trägst eine riesige Verantwortung auf deinen Schultern..."
Hamilton: "Genau wie im Vorjahr."

Frage: "Aber im Vorjahr ist einiges vorgefallen. Jetzt möchte sich das Team rehabilitieren - mit dir als Führungsfigur. Siehst du dich als Nummer eins im Team?"
Hamilton: "Wir sehen das im Team nicht so, zumindest empfinde ich es nicht so. Mag sein, was du sagst. Aber ich glaube, dass Heikki und ich die gleiche Verantwortung tragen. Wenn es an mir liegt, das Team auf meinen Schultern zu tragen, dann werde ich das tun, denn das ist mein Job! Wir wollen aber beide einen guten Job machen."

Frage: "Das klingt so, als wäre dein Verhältnis zu ihm besser als zu Fernando Alonso..."
Hamilton: "Das wollte ich damit nicht sagen. Im Vorjahr spielte einfach eine Menge Politik mit - da mussten wir viel Gewicht in unserem Rucksack mitschleppen. Wenn du aber mit Steinen im Rucksack einen Marathon laufen musst, macht es das klarerweise schwieriger. Dieses Gefühl habe ich dieses Jahr nicht mehr."

Frage: "Flavio Briatore hat gesagt, dass du nicht gegen Fernando Alonso aufmucken hättest sollen, denn dann hättest du viel von ihm gelernt. Wie siehst du das?"
Hamilton: "Ich habe so viel gelernt, wie ich konnte. Ich habe in der Saison sehr hart gearbeitet. Aber er hat das Recht, seine eigene Meinung zu haben - das kratzt mich nicht."

Frage: "Er meint wohl, du hättest stillhalten und nicht gewinnen sollen..."
Hamilton: "Nun ja..."

Freundschaftliches Verhältnis zu Kovalainen

Frage: "Mit Heikki Kovalainen arbeitest du nun seit einigen Monaten zusammen. Wie kommt ihr miteinander aus?"
Hamilton: "Wirklich gut! Er ist ein sehr netter Kerl, nimmt sich immer Zeit, um mit meiner Familie zu plaudern, grüßt uns jedes Mal, wenn er uns sieht. Wenn wir uns über den Weg laufen, ist da keine Spannung, dass man etwas sagen muss, sondern es sprudelt von selbst aus uns raus. Er ist sehr ehrgeizig, denn wir haben zusammen Tennis und Basketball und Squash gespielt, aber er wollte unbedingt gewinnen. Das ist klasse!"

Frage: "Du bist schon seit vielen Jahren im Team. Ist es für deinen Teamkollegen deswegen immer schwierig?"
Hamilton: "Das würde ich nicht so sehen. Heikki wurde im Team aufgenommen und hat die gleiche Unterstützung wie ich. Er hatte ein paar Testtage mehr als ich, um Gelegenheit zu haben, sich ans Auto zu gewöhnen, denn es ist schwierig, in ein neues Team mit einem neuen Auto zu kommen. Er hat aber die gleichen Voraussetzungen wie ich, daher glaube ich nicht, dass es ein anderer Fahrer, der zu uns kommt, schwerer hat als ich. Ich arbeite halt verdammt hart, um ihnen das Leben möglichst schwer zu machen!"

Frage: "Vor einem Jahr hast du hier über Fernando Alonso genauso positiv geredet. Wie kannst du wissen, dass es diesmal anders laufen wird, besser?"
Hamilton: "Das kann ich wahrscheinlich nicht, aber wir wissen, wie wir verhindern können, dass bestimmte Dinge passieren. Ich glaube aber nicht, dass irgendjemand noch einmal so ein Jahr erleben will, auch Heikki nicht. Wenn er Weltmeister werden kann und meine Hilfe braucht - unterm Strich sind wir ein Team. Ich würde ihm helfen. Umgekehrt sagt er das genauso. Ja, das haben wir auch im Vorjahr gesagt, aber wir werden schon sehen. Ich bin da sehr guter Dinge."