• 21.04.2004 10:50

  • von Marco Helgert

Giorgio Pantano hat "mehr Vertrauen"

Jordan-Neuling Giorgio Pantano möchte in Imola zeigen, dass er es mit seinem Teamkollegen Nick Heidfeld aufnehmen kann

(Motorsport-Total.com) - Giorgio Pantanos Weg in die Formel 1 war steinig. Nach Erfolgen im Kart-Bereich glänzte er im Jahr 2000 in der deutschen Formel-3-Meisterschaft. Bei einem Formel-1-Test mit Benetton konnte er die richtigen Leute wohl nicht überzeugen, und obwohl mit Jenson Button bereits die "Jagd" auf junge Talente begonnen hatte, bekam der Italiener keine Chance.

Titel-Bild zur News: Giorgio Pantano

Giorgio Pantano möchte in Imola seine Kritiker überzeugen

Er wechselte in die Formel 3000 und avancierte dort zum Spitzenpiloten, der zwar in jeder Saison siegreich war, aber oft auch wenig konstant seine Runden drehte. Nach drei Jahren in dieser Kategorie setzte Pantano alles daran, den nächsten Schritt zu machen. Doch seine Verpflichtung durch Eddie Jordan kam überraschend und wurde dadurch begünstigt, dass die Verhandlungen mit Jos Verstappen im Sande verliefen.#w1#

Mit sehr wenig Testerfahrung startete der 25-Jährige in seine erste Formel-1-Saison. Mit dem schwierig zu fahrenden Jordan-Ford EJ14 lag er bisher jedoch immer hinter seinem Teamkollegen Nick Heidfeld. In Bahrain, einer Strecke, die für alle Fahrer neu war, konnte er jedoch zeigen, dass eine Menge Talent in ihm schlummert.

"Vor den ersten beiden Rennen konnte ich nicht viel testen", erklärte Pantano gegenüber 'Autosport'. "Ich hatte fünf Tage, viel ist das nicht. Ich musste das Auto und die Strecken kennen lernen, das war hart. Das Auto ist schneller als ein Formel-3000-Bolide und es ist schwierig, es schnell zu verstehen."

Dafür lief es in Bahrain erheblich besser, wenn auch noch nicht ideal. "Am Freitag fanden wir ein gutes Setup, aber wir haben dann versucht, für Samstag etwas zu ändern und haben dabei einen falschen Weg eingeschlagen. Für das Rennen kann man das aber nicht mehr ändern. Ich musste also so in das Rennen gehen, aber der Freitag verlief dennoch gut."

"Das Rennen war dann auch in Ordnung", fuhr Pantano fort. "Nick war in den ersten zwei oder drei Runden auf neuen Reifen schneller, er fuhr mit weniger Abtrieb. Danach war ich wahrscheinlich der Schnellere von uns beiden." Das Rennen in Bahrain gab dem Italiener wieder Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten.

"Ich habe nun mehr Vertrauen in das Auto, das Gefühl entwickelt sich jetzt", so der Pantano weiter. "Nicht nur das Gefühl für das Auto, sondern auch für die Ingenieure. Sie verstehen jetzt besser, was ich vom Auto möchte. Wir müssen versuchen, unser Bestes zu geben und das Auto so gut wie möglich zu verbessern."

Nachdem der 25-Jährige in Bahrain zeigen konnte, dass er Nick Heidfeld näher kam, möchte er diesen Trend in Imola fortsetzen. Die Voraussetzungen hierfür sind nicht schlecht. "Ich mag die Strecke sehr und kenne sie auch besser, weil ich dort schon getestet habe. Ich möchte auf jeden Fall näher an meinem Teamkollegen dran sein."