Gillan: "Williams wird in Brasilien stark sein"
Williams-Chefingenieur Mark Gillan im Interview: Wie das Team in Austin nach einem harzigen Beginn die Kurve kriegte und was er sich vom Saisonfinale erwartet
(Motorsport-Total.com) - Nach einem turbulenten Sommer hat sich das Williams-Team zuletzt etwas stabilisiert: In Abu Dhabi und in den USA sicherten sich jeweils beide Piloten WM-Punkte - das ist dem Team davor nur in Malaysia gelungen. Maldonado wurde bei der Premiere in Austin Neunter, Senna holte mit Platz zehn den letzten Zähler. Im Interview erklärt Chefingenieur Mark Gillan, wo in Texas die Herausforderungen lagen und was er sich von seiner "Lieblingsstrecke" Interlagos erwartet.

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Williams-Chefingenieur Mark Gillan hofft auf einen versöhnlichen Saisonausklang
Frage: "Mark, für welche Art technischer Herausforderung hat der Circuit of The Americas gesorgt?"
Mark Gillan: "Das Streckenlayout war fantastisch und eine wirklich gute technische Herausforderung für Fahrer und Teams. Weil es am Freitag sehr wenig Grip gab, spielte die Entwicklung der Strecke eine wichtige Rolle in Hinblick auf unsere Herangehensweise an dieses Wochenende. Das Aufwärmen der Reifen und das thermische Management waren der Schlüssel."
Frage: "Wie würdest du die Performance des FW34 auf dem CoTA zusammenfassen?"
Gillan: "Wir hatten am Freitag ein paar Probleme, aber nach einer ausführlichen Datenanalyse und dementsprechenenden Setup-Änderungen ist es uns gelungen, die Performance des Autos auf ein gutes Niveau zu bringen. Beide Fahrer waren im Rennen glücklich, weil sie starke und konstant schnelle Autos hatten."
Frage: "Während des Trainings klagten die Fahrer über den rutschigen Streckenbelag. Wie stark hat sich der Grip im Laufe des Wochenendes verbessert?"
Gillan: "Das Gripniveau war im ersten Freien Training sehr, sehr niedrig, aber die Strecke hat sich ziemlich schnell verbessert."
Frage: "Pirelli brachte die Mischungen Hard und Medium zum Rennen. War diese Wahl zu konservativ und resultierte das in Problemen beim Aufwärmen der Reifen?"
Gillan: "Es ist immer schwierig, wenn man zu einer komplett neuen Strecke kommt, aber die Reifen waren auf der konservativen Seite, es war aber natürlich für alle gleich."
Frage: "Pastor startete als Neunter, Bruno als Zehnter. Waren die Sorgen vor dem Rennen wegen der schmutzigen Seite der Strecke gerechtfertigt?"
Gillan: "Ja, es gab einen deutlichen Unterschied zwischen den beiden Seiten der Startaufstellung, aber ehrlich gesagt hatten wir bei beiden Autos keine großartigen Starts, was enttäuschend ist, da unsere Starts diese Saison grundsätzlich gut waren."
Frage: "Die Fahrer beendeten ihr Rennen mit weniger als einer Sekunden Unterschied, sie fuhren fast identische schnellste Runden. Wie würdest du ihre Leistungen zusammenfassen?"
Gillan: "Ich war mit der Leistung beider Fahrer am gesamten Wochenende sehr zufrieden. Ihr Feedback war sehr aufschlussreich."
Frage: "Das Saisonfinale in Brasilien steht nun bevor. Wie wird sich der FW34 auf dem welligen Kurs in Interlagos schlagen?"
Gillan: "Interlagos ist meine persönliche Lieblingsstrecke, üblicherweise gibt es dort heißumkämpfte Rennen bei manchmal schwierigen, wechselhaften Wetterbedingungen. Der langfristige Wetterbericht für das Wochenende ist sehr gemischt, mit großen Temperaturunterschieden und heftigen Regenprognosen. Wir rechnen damit, in Brasilien stark zu sein, und wollen diese wirklich ereignisreiche Saison für das Williams-Team wirklich mit einem Highlight beenden."

