Gillan: Fahrer trifft keine Schuld an Williams-Misere

Williams-Chefingenieur Mark Gillan zeigt sich von den Leistungen von Rubens Barrichello und Pastor Maldonado mit dem lahmen FW33 beeindruckt

(Motorsport-Total.com) - Die Williams-Piloten Rubens Barrichello und Pastor Maldonado brachten es in der Saison 2011 gemeinsam auf gerade einmal fünf WM-Punkte für das Team, welches noch Anfang/Mitte der 90er Jahre die Formel-1-Szene im Griff hatte wie kein zweites. Teamintern wird die Ursache für das enttäuschende Abschneiden allerdings klar beim Fahrzeug und nicht bei den Fahrern ausgemacht.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado, Rubens Barrichello

Barrichello und Maldonado fuhren sich die Seele aus dem Leib - vergebens

Wenngleich die Motivation von Rekordstarter Barrichello zuweilen Fragzeichen aufwarf und Kritiker dessen Teamkollegen Maldonado anfangs nur aufgrund seiner venezolanischen Mitgift im Cockpit sahen, so widerspricht Williams-Chefingenieur Mark Gillan sämtlichen Verdachtsmomenten, wonach die Piloten nicht das Optimale aus dem FW33 herausgeholt hätten.

"Da ich erst im September zum Team gestoßen bin, kann ich nur die Dinge während der letzten sechs Rennen beurteilen", leitet Gillan ein und stellt in Bezug auf die Arbeitsweisen von Barrichello und Maldonado heraus: "Von der Professionalität beider Fahrer war ich sehr beeindruckt."

Lob für beide Fahrer

"Sie haben mit einem schwierig zu fahrenden Auto stets alles gegeben. Auch von schlechten Startpositionen kommend haben sie in den Rennen nie die Fassung verloren. Stattdessen haben sie konstante Rundenzeiten hingelegt und insgesamt betrachtet beide einen sehr guten Job erledigt", so der Chefingenieur.

Genau wie Technikchef Mike Coughlan macht auch Gillan bei der Konzeption des Boliden für 2011 rückblickend einige Fehler seitens der damaligen Besetzung im Technikstab des Teams aus. "Das Team ging mit hohen Erwartungen in die Testfahrten im Winter", erinnert er an die Zeiten, als Sam Michael noch als Technikchef bei Williams verantwortlich zeichnete. "Anschließend haben wir grundlegende Design-Entscheidungen auf Basis eines aerodynamischen Konzepts getroffen, das nicht der richtige Weg war."

¿pbvin|512|3769|williams|0|1pb¿Die für die Saison 2011 gesteckten Ziele wurden somit nicht nur laut Gillan deutlich verfehlt. "Aerodynamisch gesehen stand das Auto im Vergleich zur Konkurrenz nicht besonders gut da. Es produzierte nicht genügend Abtrieb und auch die aerodynamische Balance im Ganzen war schlechter als bei den gegnerischen Teams."

Nachteile sowohl im Qualifying als auch im Rennen

Als Konsequenz daraus litten die Williams-Piloten speziell in puncto Reifenverschleiß sowohl auf eine schnelle Runde im Qualifying als auch über die Renndistanz mehr als andere Fahrer, wie Gillan festhält. Der Bolide für die Saison 2012, welcher unter der Leitung von Coughlan sowie Gillan selbst entsteht, soll es richten und das Team wieder auf den richtigen Weg bringen.

Nicht weniger interessant als die ersten Eindrücke des neuen Wagens, der Anfang Februar erstmals auf die Strecke gehen soll, ist derzeit die nach wie vor offene Frage nach dem zweiten Piloten des Teams neben Maldonado. Der bei Force India in dieser Woche vor die Tür gesetzte Adrian Sutil gilt ebenso als Kandidat wie der bei Renault entlassene Witali Petrow.

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